Nuki: Intelligentes Türschloss, das das Smartphone zum Schlüssel macht, erhält zwei Millionen Euro Investment
Das beim Grazer Start-up-Inkubator Up To Eleven angesiedelte smarte Türschloss Nuki (vormals Noki, musste sich wegen einem drohenden Rechtsstreit mit Nokia umbenennen) hat ein Investment in der Höhe von zwei Millionen Euro erhalten. Das Geld stammt zur Hälfte von Up To Eleven, der Venta Beteiligungs GmbH (ein Immobilieninvestor aus Graz) und der Aquis Sanitär AG (spezialisiert auf Mechatronik), die andere Hälfte kommt über das Double-Equity-Programm der staatlichen Förderbank aws. Nach Abschluss der Finanzierungsrunde halten die Gründer von Nuki nach wie vor die deutliche Mehrheit, genaue Angaben zu den verkauften Anteilen werden keine gemacht.
Nuki ist ein intelligentes Türschloss zum Nachrüsten, das erlaubt, eine Haustüre aufzusperren, indem man sich mit einem Smartphone annähert. Das Smartphone bzw. einer darauf installierten App wird via Bluetooth mit Nuki gekoppelt und sperrt die Tür auf oder zu, wenn man sich hin- oder wegbewegt. Die Technologie sei zu „100 Prozent sicher“, so Up-To-Eleven-Chef Martin Pansy, weil der Code-Schlüssel nur auf dem gekoppelten Smartphone sowie auf dem Schloss abgelegt sei, es würden keine Daten auf Servern gespeichert werden.
Allerdings: Wird das Smartphone gestohlen, ist es denkbar, dass ein Einbrecher so ins Haus kommt. Der Nutzer hat dann aber die Möglichkeit, das Entsperren der Tür zu verhindern, sofern Nuki im Heim-WLAN eingeloggt ist und via Cloud den entsprechenden Befehl erhalten kann.
Nicht sicherer, aber komfortabler
„Wir stellen nicht den Anspruch, die Tür sicherer zu machen, aber wir machen das Auf- und Zusperren komfortabler“, so Pansy. Nuki würde die Tür aber auch nicht unsicherer machen, da es sich um einen Drehzylinder-Aufsatz mit einem Motor handelt, der einen im Schloss sitzenden Schlüssel auf der Innenseite der Türe automatisch dreht. Das originale Türschloss wird von der Technologie nicht ersetzt. Aktuell hält Nuki, das Mai oder Juni ausgeliefert wird, bei etwa 4000 Vorbestellungen. Etwa die Hälfte davon sind über eine Crowdfunding-Kampagne im Vorjahr zustande gekommen. Das „Smart Lock“ kostet etwa 200 Euro.
Für Up To Eleven, dass mit Instahelp noch ein zweites Start-up-Projekt im Haus hat, arbeiten derzeit etwa 20 Personen. Im Rahmen des JumpStart-Programm des Wirtschaftsministeriums (TrendingTopics.at berichtete) hat Up To Eleven eine Förderung für seinen Start-up-Inkubator bekommen. Wie dieser künftig funktionieren wird, will Pansy der Öffentlichkeit in einigen Wochen verraten.