Oberösterreichischer Gründer will 100% recycelte Merchandise-T-Shirts bringen
Was gehört zum Startup-Leben so fix dazu wie Finanzierungsrunden und Pitch-Events? Richtig: T-Shirts mit dem Logo der eigenen Firma drauf. Der oberösterreichische Gründer Klaus Buchroithner will mit seinem Mode-Label Das Merch jetzt für nachhaltiges Merchandise sorgen. Im Rahmen einer Initiative sucht er nun insgesamt 50.000 Vorbestellungen, um T-Shirts, die aus zu 100 Prozent recycelten Materialien hergestellt werden, in Produktion geben zu können.
“Es geht darum, dass die Firmen nachhaltigeres und sauberes Merchandise verwenden”, sagt Buchroithner. Seine Firma Vresh (Trending Topics berichtete) hat dieses Jahr bereits rund 30.000 T-Shirts unter der Eigenmarke verkauft, und mit Das Merch gibt es seit längerem ein eigenes Label, das Kleidung für andere Firmen (z.B. Bitpanda, WeAreDevelopers, Runtastic) produziert. Nun will Buchroithner Unternehmen dazu bringen, in nachhaltiges, in Europa produziertes Merchandise zu investieren.
Produziert wird in Portugal
“In Portugal werden Stoffreste lokal eingesammelt, Qualität und Farben sortiert, dann in einer Anlage recycelt und schließlich in Spanien zu neuen Garnen gesponnen“, sagt Buchroithner. Aus diesen Garnen sollen dann die neuen T-Shirts fabriziert werden. Insgesamt arbeiten er und sein kleines Team mit sechs verschiedenen Betrieben auf der iberischen Halbinsel zusammen.
“Portugal ist die zweitgrößte Textilproduktionsnation in der EU nach Italien”, sagt Buchroithner. “Wir könnten in Osteuropa oder China noch viel billiger produzieren, aber das ist nicht unser Weg.” Die Qualität in Portugal sei besser als im Osten, und bei den Preisen könne man sehr „konkurrenzfähig“ sein. Vorbestellt haben bereits einige Firmen, unter anderem Blockpit, Cleen Energy, Pedacola, der Steuerberater Raml & Partner, startup300, Lunik2 und Catalysts.
Lokale Produktion stärken
Damit Buchroithner in Produktion gehen kann, will er nun bis Dezember genügend Unternehmen davon überzeugen, sich T-Shirts zu bestellen. 30 Euro netto kostet ein Einzelstück, je mehr man bestellt, desto günstiger wird es – bei 1.000 Stück bezahlt man nur mehr 8 Euro netto pro Shirt (inkl. einfarbigem Druck).
Wichtig ist Buchroithner auch die soziale Komponente seines Vorhabens. Er will die lokale Produktion in Europa stärken – in Zeiten, in denen immer mehr Textilien bereits in Billiglohnländern wie Vietnam produziert werden. “Unsere Schneiderei hätte ohne unsere Aufträge wohl zusperren müssen. Das gibt mir ordentlich Motivation, dort noch mehr zu machen”, sagt der Gründer. Auch in Österreich selbst gedenkt seine Firma einmal zu produzieren. “Wir haben die Vision, dass wir eine Factory in der Linzer Tabakfabrik haben, wo wir kleine Stückzahlen produzieren.”