ÖBB: Auf diesen Strecken fahren die neuen Mini Cabins – und so teuer sind die Zugreisen damit
Von Wien nach Hamburg über Nacht, alleine, gemütlich in der eigenen Mini-Kabine: Die ÖBB haben kürzlich ihre neue Generation von Nightjet-Schlafwagenzügen samt Kabinen im „Pod“-Stil für Einzelreisende vorgestellt (wir haben berichtet). Einen Haken hat die Sache allerdings (noch): Die Mini Cabins sind in absehbarer Zeit nur auf ausgewählten Strecken verfügbar – bei zeitiger Buchung dafür aber vergleichsweise günstig.
Alle Fragen und Antworten zu den Mini Cabins der ÖBB
Ein „neuartiges Cocoon-Konzept für Einzelreisende und Paare“, verspricht die ÖBB auf der eigenen Homepage, inklusive „hohem Maß an Privatsphäre“ und jeder Menge Features. Genannt werden „Ablageflächen, Magazintasche für persönliche Gegenstände, zwei Kleiderhaken, Leselampe, verschiebbarer Klapptisch für das Frühstück, ein Spiegel und ein Bediendisplay mit diversen Komfortfunktionen wie Lichtsteuerung oder Serviceruf“, außerhalb der Kabinen gibt es zudem Schließfächer für Handgepäck und Schuhe.
Die Einzel-Schlafplätze werden über NFC-Karten entsperrt und versperrt. Wer zu zweit unterwegs ist, soll die Mini Cabins zudem auf gleicher Ebene durch die Öffnung einer kleinen Schiebetüre verbinden können. Klingt gut? Ist es wohl auch, zumindest berichteten auch internationale Medien über die neuen Waggons der ÖBB. Einige Fragen sind aber noch offen: Auf welchen Strecken verkehren die Züge mit den Mini Cabins? Wie viele Plätze gibt es pro Zug? Und was kostet eine Reise mit Übernachtung in den „Pods“?
Ab wann fahren die neuen Nightjets?
Geplant ist der offizielle Start am 10. Dezember dieses Jahres, nachdem unter anderem die Corona-Pandemie den Start im Vorjahr bereits deutlich verzögerte.
Welche Strecken fahren die neuen Nightjets?
In der ersten Stufe sollen die Züge vor allem nach Deutschland fahren, genauer von Wien nach Hamburg und von Innsbruck über München nach Hamburg.
Wie sehen die Mini Cabins aus?
So:
Wie viele Plätze gibt es pro Zug?
Wer eine Mini Cabin haben woll, sollte früh genug buchen: 28 dieser „Pods“ soll es pro Wagen geben, drei Waggons sind in der Regel angehängt. Heißt: 84 Mini Cabins pro Zug.
Und was kostet eine Reise mit Übernachtung in den „Pods“?
Wir haben uns eine theoretische Reise ausgedacht. Los geht es am 18. Jänner 2024 von Wien nach Hamburg, Abfahrt ist um 20:10 Uhr, Ankunft in Hamburg am nächsten Tag um 08:47 Uhr. Die Mini Cabin kann hier unter „Liegewagen“ bereits ausgewählt werden. Mit einem „Sparschiene“-Ticket geht es hin um sehr günstige 75,40 Euro, allerdings ohne Stornomöglichkeiten. Wer „normal“ bucht (das heißt hier Komfortticket bzw. „Flex“, also mit der theoretischen Möglichkeit, bis 03.01. kostenlos zu stornieren), zahlt 158,10 Euro. Es kann übrigens gewählt werden, ob es die obere oder untere Kabine werden soll.
Zurück geht es ebenfalls um 20:10 Uhr, nur sechs Tage später am 24.01. von Hamburg. Die Preise sind gleich: 75,40 für das Sparschienen-Ticket, 158,10 für das reguläre Ticket. Zu empfehlen ist natürlich klar die Sparschiene, gesamt kosten die beiden Fahrten damit 150,80 Euro – das ist weniger, als eine reguläre Fahrt. Zum Vergleich: Der günstigste Flug (Eurowings) kostet hin und zurück 99 Euro.
Von Innsbruck nach Hamburg im Februar 2024 kostet die Mini Cabin mit Sparschiene 76,60 Euro, ohne Sparschiene 160,70 Euro. Die gleichen Ausgaben fallen für die Rückfahrt an. Es zeigt sich also: Früh genug buchen spart in diesem Fall tatsächlich Geld, die Sparschiene-Tickets sind in der Regel begrenzt.
Was ist sonst noch neu an den Nightjets der ÖBB?
„Neu an Bord ist das kostenlose WLAN“, schreibt die ÖBB auf ihrer Homepage. In den meisten Zügen funktionierte das auch bislang schon ganz okay, künftig dürfte es aber auch länderübergreifend (wir blicken auf Deutschland) besser werden. Dazu gibt es ein „modernes Fahrgastinformationssystem“, USB-Steckdosen und induktive Ladestationen. Neue „mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben“ sollen „die Netzfunktion verbessern“ und für „stabileren Handy-Empfang“ sorgen. Und: Abteile sind mit einem elektronischen Zutrittssystem mithilfe von NFC-Karten und alle Wagen mit Videoüberwachung ausgestattet.
Gibt es noch mehr Fotos von der Mini Cabin?
Nicht wirklich. Aber: Die ÖBB haben die neuen Kabinen hier in einer 3D-Ansicht zur Verfügung gestellt (ganz unten, per Klick auf das Plus über dem virtuellen Zug). Wer Platzangst befürchtet, kann sich also vorab einen Eindruck von der Größe verschaffen. So weit kommen soll es übrigens nicht, sämtliche Mini Cabins sind auch mit einem Fenster ausgestattet.
Die ÖBB bieten ab Dezember Mini-Kabinen für Alleinreisende an