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ÖBB: Nightjet der neuen Generation macht Halt in St. Pölten – wir waren dabei

© Selina Graf
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Auch wenn das Wetter nicht mitspielt, ist Bahnsteig 1 des St. Pöltner Hauptbahnhofs am Montag, dem 13.11., gut gefüllt. Neben Politiker:innen und Medienvertreter:innen wollen auch viele Zugbegeisterte und Familien mit Kindern den Nightjet der neuen Generation sehen. Gegen die feuchte Kälte wird vom ÖBB-Personal Tee verteilt. Bald soll der von Siemens Mobility unter dem Namen Viaggio Next Level entwickelte Zug einfahren. Kurz nach 12 ist es dann soweit, der neue Nachtzug fährt ein. Wir waren dabei.

Nightjet mit Politik an Bord

Wie poliert glänzt das Blau des Wagens im Regen. Im Zug aus Wien mitgefahren sind ÖBB CEO Andreas Matthä und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Mit dem Nightjet der neuen Generation setzen wir den Ausbau unseres Nachtzuggeschäfts konsequent fort und bieten mit den hochmodernen Zügen deutlich mehr Komfort und Privatsphäre“, meint Matthä. „Bereits ab Dezember wird der neue Nightjet von Wien und Innsbruck nach Hamburg eingesetzt. Im Laufe des ersten Halbjahres 2024 fahren dann die neuen Züge auch auf der beliebten Verbindung von Wien nach Bregenz.“

„Bahn fahren heißt Klima schützen. Das gilt ganz besonders für den Nachtzug. Am Abend in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen erholt in einer anderen europäischen Hauptstadt aufwachen. Mit dem neuen Nightjet wird Reisen nun noch bequemer. Ich freue mich schon sehr auf die erste Fahrt“, sagt sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Eine Stunde hat das Publikum Zeit, den Zug von innen und außen zu bestaunen – und die Schlange ist lang. Im Zug ist viel los, doch wenigstens ist es warm. Der Gang vor den Kabinen ist ehrlicherweise genauso eng, wenn nicht enger wie in den Nightjet-Vorgängern. Doch in den Kabinen hat sich wirklich viel getan. Alle sechs Ausführungen überzeugen mit mehr Komfort und Eleganz.

Von Sitzwagen zu Schlafwagen Comfort Plus

Das neue “Flaggschiff im europäischen Nachtzugverkehr” ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h zugelassen und besteht aus sieben Wagons. Es gibt verschiedene Komfort- und Preisklassen: vom Sitzwagen Comfort, den ganz neuen Mini Cabins und Liegewagen Comfort bis zu Schlafwagen und Schlafwagen Comfort Plus ist für jede:n was dabei. Die Gesamtkapazität pro Garnitur beläuft sich auf 254 Plätze. Die ÖBB hat auf den Wunsch nach mehr Privatsphäre reagiert, indem sie die Belegung in den Schlaf- und Liegewagen reduziert.

Im Mini Cabins-Wagon staut es sich – die Begeisterung ist groß (wir haben bereits genauer berichtet). Vor allem bei den Kindern, die sie als Höhlen und Klettermöglichkeit nutzen. In den Mini Cabins sollen Einzelpersonen auf begrenztem Raum alle notwendigen Annehmlichkeiten für eine ungestörte Nachtreise finden. Der Preis für Nacht startet hier bei 75 Euro. “Das ist ja günstiger als erwartet!”, meint ein Event-Besucher erleichtert.

Der Nightjet bietet kostenloses WLAN sowie Lademöglichkeiten via USB oder via induktiver Ladestation. Neue mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben sollen die Netzfunktion verbessern und sorgen für stabileren Handy-Empfang. In den Abteilen steht außerdem ein Bediendisplay mit diversen Komfortfunktionen, wie etwa Lichtsteuerung oder Serviceruf zum Bordpersonal, zur Verfügung. Darüber hinaus sind die Abteile mit einem elektronischen Zutrittssystem mithilfe von NFC-Karten und alle Wagen mit Videoüberwachung ausgestattet.

Jeder neue Nightjet verfügt über ein entsprechend ausgestattetes Liegewagenabteil, das Platz für bis zu zwei Rollstuhlfahrer:innen sowie Begleitpersonen bietet. Der Multifunktionswagen wurde optimiert, um neue und verbesserte Transportmöglichkeiten anzubieten.

Zweitägige Österreich-Tour mit Stopps in Landeshauptstädten

Eine der vielen Mitarbeitenden der ÖBB, welche sich zur Auskunft im Zug befinden, erzählt stolz: “Wir sind heute die ersten, die übernachten dürfen!” Der Nachtzug fährt nämlich durch ganz Österreich und macht in fast jeder Bundeshauptstadt Halt. Es wird also eine lange Reise für Zug und Personal, doch die Stimmung ist gut. Auf St. Pölten folgen Linz und Salzburg, mit Stopps und Events in den Landeshauptstädten bietet sich auch für interessierte Kund:innen die Möglichkeit, den Zug live zu besichtigen.

33 neue Garnituren des neuen Nightjets wurden bestellt, die Lieferung verzögerte sich aufgrund der Pandemie um fast zwei Jahre. Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember werden sie im Einsatz sein. Die erste Strecke wird von Wien nach Hamburg führen. Danach sollen Wien-Bregenz und Wien-Rom folgen. Die neue Garnitur soll die Bestandsflotte vorerst noch nicht ersetzen, sondern ergänzen. „In den nächsten Jahren ist ein langsamer Austausch angedacht!”, meint eine ÖBB-Mitarbeiterin vage.

ÖBB: Auf diesen Strecken fahren die neuen Mini Cabins – und so teuer sind die Zugreisen damit

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