Öklo-Missoir: Erstes Damen-Urinal in Österreich am Wiener Popfest
Ganz dringend aufs Klo müssen, aber eine meterlange Schlange vor den Damen-WCs sehen, ist für Frauen Alptraum und Alltag zugleich. Diese Zeiten könnten jedoch bald der Vergangenheit angehören. Öklo, ein österreichischer Anbieter von mobilen Toiletten, hat weibliche Besucherinnen des Wiener Popfests letzte Woche nämlich mit dem Öklo-Missoir überrascht. Hierbei handelt es sich um das erste Damen-Urinal Österreichs. Das Startup aus Niederösterreich verspricht damit einen hygienischeren, unkomplizierteren und insbesondere schnelleren Toilettengang.
Hock-Urinal für Frauen
Öklo-Gründer, Niko Bogianzidis, zeigte sich vor dem Festival voller Vorfreude auf die ersten Erfahrungen mit dem Damen-Urinal und sagte: „Wir sind überzeugt, dass es gut angenommen wird und die Damen die Vorteile schnell zu schätzen lernen werden.“ In Zusammenarbeit mit dem Ein-Personen-Unternehmen „Missoir“ von Lena Olvedi aus Berlin, die dieselbe Mission verfolgt, wurde das „Öklo Missoir“ entwickelt. Mit ausreichend Erfahrung im Bereich mobiles Design und Serienproduktion haben die beiden die ersten Prototypen der Öklo Missoirs fertiggestellt und erstmals stolz auf dem Popfest in Wien präsentiert.
„Die patentierte Tasse, die so konzipiert ist, dass der Urin nicht abspritzt sowie die dazugehörigen Halterungen kommen von unserer Mitstreiterin aus Berlin. Wir haben dann mit all unseren Erfahrungen gerade rund um mobiles Design und Serienproduktion die ersten Prototypen der Öklo Missoirs fertig gestellt, mit denen wir nun am Popfest unsere Feuer- bzw. eigentlich Pinkeltaufe feiern“, so Öklo-Gründer Niko Bogianzidis schmunzelnd.
Ein unkonventionelles Zeichen für Gleichberechtigung
Die Idee hinter dem ganzen Konzept ist simpel: Bei Veranstaltungen wie Festivals oder Konzerten gibt es oft lange Warteschlangen vor den Damen-WCs, während Männer Pissoirs nutzen können, was klarerweise schneller und einfacher abläuft. Öklo will diese Form der Ungerechtigkeit beseitigen und Frauen beim Toilettengang die gleichen Bedingungen bieten. Aus diesem Grund wurde das Konzept des Damen-Urinals entwickelt.
Und so funktioniert das Ganze (siehe dazu auch Infografik) in der Praxis: Reingehen, Bekleidung je nachdem ob Hose, Rock oder Kleid runter oder hoch, hinhocken – was dank der Haltegriffe deutlich erleichtert wird – laufen lassen und fertig. Für Klopapier und Desinfektionsmittel sowie ausreichend Beleuchtung ist wie immer standardmäßig gesorgt. Die Privatsphäre nach außen ist dank eines Sichtschutzes gewährt.
Zahlreiche neugierige Nutzerinnen
Für Öklo-Konstrukteurin Claudia Mechtler, die das Öklo Missoir seit bald einem Jahr maßgeblich mitentwickelte, lief der Start dann sogar noch viel besser als erwartet: „Wir hatten gleich am ersten Tag wirklich hunderte neugierige Nutzerinnen. Man hat richtig gemerkt, wie schnell sich das herumgesprochen hat, das wir hier im Vergleich zu den anderen Toiletten viel kürzere Wartezeiten haben – eben wie beim Pissoir für Männer. Und auch sonst war das Feedback zu 99 Prozent positiv. Wir haben viel neuen Input bekommen, der natürlich gleich in die Weiterentwicklung fließen wird. Klar ist es für einige noch ein wenig gewöhnungsbedürftig wie bei Männern am Urinal nebeneinander zu pieseln, aber da überwiegt am Ende einfach der große Nutzen der enormen Zeitersparnis.“
Ein gelungener Auftakt also. Der nächste Auftritt des Toiletten-Newcomers steigt beim Free-Tree Festival in Traiskirchen im Innkreis (Oberösterreich) vom 11.-13. August 2023.
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