Ökonomen: Klimawandel-Maßnahmen sparen Weltwirtschaft Billionen
Um die globale Erwärmung und die Zerstörung der Umwelt zu stoppen, müssen weltweite Länder viel Geld in Gegenmaßnahmen investieren. Es wäre jedoch noch wesentlich teurer, den Klimawandel einfach geschehen zu lassen. Das ergibt eine internationale Umfrage der New York University (NYU) unter 738 Ökonomen. Einem Großteil der Experten zufolge wird die Umweltverschmutzung bald jedes Jahr Billionen von Dollar verschlingen.
„Status Quo ist kostspielig“
„Ökonomen unterstützen in überwältigendem Ausmaß die schnelle Reduzierung der CO2-Emissionen. Sie sind optimistisch, dass die Kosten der dafür nötigen Technologie bald kontinuierlich sinken. Ihnen erscheint der Status Quo wesentlich kostspieliger als eine massive Energiewende“, erklärt Derek Sylvan, Koautor der Studie.
Die befragten Experten sind weltweit verteilt und haben alle schon Forschung zum Thema Klimawandel durchgeführt. 98 Prozent sehen mehr Handelsbedarf bei der Reduzierung der Emissionen, drei Viertel fordern sogar „sofortige und drastische Maßnahmen“. Bei einer ähnlichen NYU-Umfrage aus dem Jahr 2015 forderten das nur 50 Prozent der Teilnehmer.
Laut den Befragten könnten sich die globalen ökonomischen Schäden durch den Klimawandel schon im Jahr 2025 auf 1,7 Billionen Dollar pro Jahr belaufen. In den meisten Szenarien würden die Kosten bis zum Jahr 2075 auf 30 Billionen Dollar ansteigen. Schäden würden auch für das Wirtschaftswachstum der meisten Länder entstehen.
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Klimawandel stärkt Ungleichheit
Besonders besorgt geben sich die Ökonomen über die durch den Klimawandel zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit zwischen wohlhabenden und armen Ländern. Entwicklungsländer hätten weniger Ressourcen, um die Folgen der globalen Erwärmung zu bewältigen. Außerdem seien sie von den höheren Temperaturen im Vergleich zu reichen Ländern meistens stärker betroffen. 70 Prozent der Befragten glauben auch, dass sich die Ungleichheit zwischen Arm und Reich innerhalb von Staaten erhöhen wird.
Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass die Vorteile der Klimaneutralität bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts die Kosten für entsprechende Maßnahmen überwiegen. Weil die Gewinnung von alternativen Energien zunehmend billiger werde, sei der Wechsel zu einer klimafreundlichen Politik auch im Interesse der Weltwirtschaft.