Österreich: Bund und Länder einigen sich auf Ende von Kohle-, Öl- und Gas-Heizungen
Nun ist es soweit. Das Ende für Heizungen, welche mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ist mit einem Datum festgesetzt. Wie die apa berichtet, haben sich Vertreter des Umwelt- und Finanzministeriums darauf gemeinsam mit den österreichischen Bundesländern geeinigt. Demnach dürfen Kohle- und Ölraumheizungen noch bis 2035 verwendet werden, Erdgasheizungen noch bis 2040.
Ausstieg wird stufenweise vorgenommen
Schritt für Schritt soll der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen in der Raumwärme in Österreich erfolgen. Den aktuellen Plänen zufolge, muss ab 2022 beim Ersatz einer Kohle- oder Ölheizung ein klimafreundliches Heizsystem installiert werden. Drei Jahre später, ab 2025, müssen dann Kohle-und Ölkessel eines festgelegten Alters ausgetauscht werden. In Neubauten dürfen ebenfalls ab 2025 keine Gasheizsysteme mehr eingebaut werden. Bis 2040 soll dann der vollständige Ausstieg aus der Raumwärme mit fossilem Gas erfolgt sein. Die Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Mitteilung der apa: „Mit unseren Förderungen für den Ausstieg lösen wir zudem über 4,5 Milliarden Euro an Investitionen aus und schaffen und sichern an die 64.000 regionale, klimafreundliche Arbeitsplätze.“
Die Umweltorganisationen Global2000 und WWF forderten in Reaktionen auf die aktuell festgelegte Frist eine deutlich kürzere Zeitspanne für den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen in der Raumwärme. Außerdem müsse mehr Energie im Gebäudesektor gespart werden.
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750 Mio. Euro für nachhaltige Gebäudesanierungen
Der Tausch von Öl- und Gas Heizkesseln wird 2021 und 2022 mit dem „Raus aus Öl- und Gas“- Bonus gefördert. Bis zu 5000€ können als finanzielle Unterstützung beantragt werden, der Fördersatz wurde jetzt von 30 auf 35 Prozent der Investitionskosten erhöht. Zusätzlich werden in Österreich zukünftig einkommensschwache Haushalte gezielt bei der Umrüstung von fossilen Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Heizsysteme unterstützt. Insgesamt wird das Klimaministerium dafür in den nächsten zwei Jahren 100 Millionen Euro bereit stellen.
Mit dem „Sanierungscheck“ können außerdem einzelne nachhaltige Sanierungen in Häusern mit bis zu 2.000 Euro finanziell gefördert werden. Die Finanzspritze der Bundesregierung schließt dazu einzelne Förderungen der Bundesländer nicht aus. Auch die können zudem zusätzlich beantragt werden.