Österreich fördert Innovation bei Schutzbekleidung mit 5 Mio. Euro
Ob 3D-Druck, Spritzguss oder Baupläne: Österreicher sollen bei der Herstellung von Schutzkleidung und dringend benötigter medizinischer Ausrüstung kreativ werden. Um die Inlands-Produktion anzukurbeln, hat das Klimaschutzministerium einen neuen Fördertopf aufgemacht. 5 Millionen Euro sollen in einem „Emergency Call“ für Projekte im Bereich „Forschung und Entwicklung für medizinische Hilfsgüter und Schutzbekleidung“ verteilt werden. Abgewickelt wird die Förderung von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die auch für die Verteilung der bisherigen Fördergelder zur Coronavirus-Forschung zuständig ist. Es gibt zwei Deadlines für die Einreichung: 8. April 2020 und 11. Mai 2020.
>> Hier geht es zur Ausschreibung
Sauerstoffgeräte, Schutzmasken und Co.
„Wir wollen damit kurz- und mittelfristig bei der Bereitstellung von notwendigen medizinischen Geräten und Gütern unabhängig werden“, erklärt die zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler. „In Österreich gibt es hervorragende Unternehmen in diesen Produktionsfeldern“. In den vergangenen Wochen haben sich in Österreich zahlreiche solcher Initiativen gebildet. An der TU Wien wurde beispielsweise ein Bauplan für ein einfaches Sauerstoffgerät entwickelt, das im Wesentlichen aus Teilen besteht, die in Baumärkten erhältlich sind. Die Maker-Community Happylab und Unternehmen wie Cubicure setzen bei der Produktion von Schutzbekleidung auf 3D-Druck.
> TU Wien: Sauerstoffgerät ohne Sauerstoffflasche für Corona-Patienten
> Happylab: Die Wiener Maker-Community druckt Schutzausrüstung
> Wiener Startup Cubicure druckt wiederverwendbare Schutzmasken für Spitäler
„Vor allem KMU sind jetzt deutlich innovationsaktiver. Wir wissen, dass Unternehmen derzeit mögliche F&E-Themen vorziehen und Forschungsprojekte vorbereiten. Sie nutzen damit freiwerdende Kapazitäten und konzentrieren sich auf die Zeit nach der Krise, um am Markt zu bestehen oder die eigene Position zu stärken“, werden die FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner in einer Aussendung zitiert.
Insgesamt 26 Mio. Euro FFG-Fördergelder
Die Regierung hatte erst Mitte März die Fördermittel für Projekte zum Coronavirus aufgestockt. In dem Call ging es zunächst vor allem um Forschungsprojekte zu Wirkstoffen, mit dem Ziel einer klinischen Studie. Dieser Fokus wurde nun um Schutzbekleidung und medizinische Hilfsgüter erweitert. Insgesamt werden nun 26 Millionen Euro locker gemacht.