Österreich-Pavillion: Wo die Zukunft nicht designt, sondern „komponiert“ wird
Vom 13. April bis 13. Oktober 2025 findet unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ die nächste Weltausstellung statt. Mehr als 160 Länder und internationale Organisationen werden teilnehmen, über 28 Millionen werden Besucher:innen erwartet. Österreich möchte mit einer musikalischen Inszenierung Interessierte von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft führen. Das Wiener Unternehmen BWM Designers & Architects und das Team von facts and fiction konnte sich mit seinem Konzept bei einem mehrstufigen europaweiten Wettbewerb durchsetzen und darf für die Expo2025 den Österreich-Pavillon gestalten. Die Kosten für Österreichs Beteiligung in Höhe von 19,3 Millionen Euro werden zu drei Viertel vom Wirtschaftsministerium übernommen, den Rest übernimmt die WKÖ.
Composing the Future: Klassische Musik als Inspirationsquelle
Der österreichische Pavillon in Osaka möchte das Motto „Designing Future Society for Our Lives“ auf musikalische Weise interpretieren, denn hierzulande soll die “Zukunft nicht designt, sondern komponiert werden”. Besucher:innen werden auf einer Fläche von 270 Quadratmeter „durch das Trägermedium der Musik aus der Vergangenheit in ein zeitgenössisches, modernes Österreich geführt“.
Österreich wird international gesehen häufig mit klassischer Musik aus dem 18. und 19. Jahrhundert assoziiert, das gilt auch für Japan. Das war der Grund für den Beschluss, klassische Musik als Inspiration für die visuelle Darstellung zu verwenden. „Visueller Taktgeber und Leitfaden durch die Ausstellung ist eine sich spektakulär in die Luft erhebende und weithin sichtbare Spiralskulptur. Aus der Nähe erweist es sich als überdimensionales Notenband, das aus einer Konstruktion miteinander verschraubter Holzlamellen besteht“, so Johann Moser, Architekt des Österreich-Pavillon bei der Pressekonferenz im Weltmuseum am 30.05.
Der Höhepunkt der Ausstellung soll der letzte Raum sein, der „Dom der Zukunft“. Hier können die Besucher:innen interaktive Elemente nutzen, um die Inhalte der Ausstellung zu lenken und mitzugestalten. Indem sie Werte und zukünftige Themen wählen, beeinflussen sie die von künstlicher Intelligenz entwickelte Bild- und Klangwelt im Raum. Die Zukunftskomposition, ganz im Sinne von „Composing the Future“, wird die Schönheit und Einzigartigkeit Österreichs zeigen – nicht nur im Ausstellungsraum selbst. Eine hybride Variante ermöglicht es auch, aus der Ferne Themenfelder zur Gestaltung des „Zukunftsdoms“ beizutragen.
Mehr sein als eine Bühne zur Präsentation unserer eigenen Leistungen
Die Ausstellung möchte trotz der visuellen Darstellung inhaltlich vermitteln, dass Österreich mehr zu bieten hat als „nur“ Musik. Es plant sich als „vielfältiges und modernes Land“ zu präsentieren, das Traditionen bewahrt und offen für Neues ist.
„Wir werden uns intensiv mit dem Thema Klima und auch mit der wirtschaftlichen Sicherheit auseinandersetzen. Es ist unerlässlich, dass wir uns überlegen, wie wir in Zukunft mit der Globalisierung umgehen und wie wir unsere Lieferketten und Wertschöpfungsketten gestalten. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir zusammenleben wollen und wie wir dies gemeinsam erreichen können. Diese Ausstellung wird weit mehr sein als eine Bühne zur Präsentation unserer eigenen Leistungen. Sie wird ein regelrechtes Zukunftslabor sein, eine Plattform für den realen Austausch von Ideen und Lösungsansätzen”, so Regierungskommissärin Ursula Plassnik.
Geschäftsbeziehungen ausweiten
Die Expo in Osaka ist von großer Bedeutung für die österreichische Wirtschaft. Die Veranstaltung zieht international Gäste aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen an und bietet eine Plattform für österreichische Unternehmen, um neue Partnerschaften zu knüpfen und bestehende Handelsbeziehungen zu vertiefen. Die österreichische Regierung und die Wirtschaftskammer betonen die Chance, die Expo 2025 zu nutzen, um die Geschäftsbeziehungen mit Japan auszubauen. Japan ist ein wichtiger Exportmarkt für österreichische Güter, insbesondere im Maschinenbau, der Automobilbranche und der Halbleiterindustrie. Die Kansai-Region, mit Osaka als Zentrum, ist ein bedeutender Wirtschaftsraum Japans, der durch die Expo 2025 weiter gestärkt werden soll.
„Unser Auftritt in Osaka bietet eine einzigartige Bühne, um unser Land, unsere Potenziale und unsere Fähigkeiten in Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Innovation, Forschung, Bildung und Kultur zu positionieren. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, den Mehrwert der Expo für unser Land deutlich sichtbar und erlebbar zu kommunizieren“, erklärt WKÖ-Präsident Harald Mahrer.