So steht Startup-Österreich im europäischen Vergleich da
Der „State of European Tech„-Report des Risikokapitalgebers Atomico hat sich in den letzten Jahren zum Quasi-Standard über den Status quo der europäischen Startup- und Tech-Branche entwickelt. Wie berichtet, gibt es 2023 nach den Ausnahmejahren 2021 und 2022 einen deutlichen Abschwung zu erkennen. Nur mehr 7 neue Unicorns im Jahr 2023, nur mehr 45 investierte Milliarden Dollar, und 30 Prozent weniger Neugründungen – es lief schon mal besser für Europa, auch wenn es im Vergleich zu anderen Weltregionen wie den USA eigentlich ganz gut aussieht.
Doch wie steht Österreich im europäischen Vergleich da? Auch darüber gibt es einige interessante Zahlen, Daten und Fakten in dem neuen Report, der am Dienstag morgen veröffentlicht wurde. Hier einige High- und Lowlights über das Startup-Land Österreich:
1. Platz 13 beim investierten Kapital
In die Top 10 schafft es Österreich zwar nicht, aber das Ergebnis für dieses Jahr könnte doch respektabel sein. Laut dem Trending Topics-Investment-Ticker liegt Österreich derzeit bei grob 615 Mio. Euro, die in heimische Startups und Scale-ups investiert wurden. Von welchen Zahlen der Report ausgeht, ist nicht ganz klar zu erkennen, jedenfalls aber von deutlich weniger als 1 Mrd. Euro. Im Ranking wird Österreich auf Platz 13, unter anderem hinter anderen kleineren Ländern wie Norwegen, Dänemark, Belgien oder Irland eingereiht – jedoch vor Finnland, Litauen, Estland, Rumänien oder Portugal. Damit ist Österreich weiter im Mittelfeld unterwegs.
Österreich hat aufgeholt
Zwar sind die Summen, die in österreichische startups und Scale-ups investiert werden, deutlich geringer als in vielen anderen EU-Ländern, aber: Im Vergleich zur Periode 2018-2020 hat Österreich von 2021-2023 deutlich aufgeholt und sich mehr vom Kuchen geholt, der gesamteuropäisch investiert wird. Neben den Niederlanden, Norwegen und Estland gehört Österreich damit zu den Aufsteigern.
Keine hohe Startup-Dichte
Gemessen an der Bevölkerungsgröße hat Österreich keine hohe Zahl an Startups und rangiert weit unten im Ranking. Vor allem Nordische Länder weisen viel höhere Anteile an finanzierten Startups, gemessen an der Bevölkerung auf.
Deutlich pessimistischer als der EU-Schnitt
Werden österreichische Gründer:innen gefragt, ob sie optimistischer oder pessimistischer als noch 2022 in die Zukunft blicken, dann ergibt sich folgendes Bild: In Österreich gehört man zu den pessimistischeren Gründerländern. Woran das liegt, lässt sich nur mutmaßen – es könnte mit der gesamtwirtschaftlichen Lage des Landes, die stark am derzeit gebeutelten Deutschland hängt, liegen. In Deutschland sind die Gründer:innen aber auhc deutlich optimistischer.
Groß investiert wird anderswo
Die großen Finanzierungsrunden finden weiter in UK, Frankreich oder Deutschland statt. Österreich gehört hier zu den Schlusslichtern, wenn man Finanzierungsrunden für alle Startups/Scale-ups summiert. Nur in Portugal, Tschechien und Bulgarien wurde in Summe weniger investiert.
Land der wenigen Unicorns
Keine große Neuigkeit: In Österreich gibt es mit Bitpanda, GoStudent oder TTTech Auto nur sehr wenige Tech-Unicorns – die Dichte ist in Estland, Schweden oder der Schweiz deutlich höher. 2023 ist kein „Einhorn“ dazugekommen, auch wenn etwa Gropyus, refurbed, MyFlexbox oder neoom große Finanzierungsrunden machten.
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