Willkommen Österreich

Österreich testet: Entwickler bauen Plattform in unter einer Stunde nach

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Was der Regierung eine halbe Million Euro und einige Wochen kostet, können findige Programmierer in nicht einmal einer Stunde nachbauen. Das ist das Ergebnis eines Experiments bei der ORF-Sendung „Willkommen Österreich“. Vier Entwickler bauten während der Sendung die Plattform „Österreich testet“ kurzerhand nach.

500.000 Euro für die Entwicklung

Mit „Österreich testet“ sollte die Anmeldung für die Covid-19-Schnelltests digitalisiert werden. Das Portal ist zwar funktional – anders als etwa das Kaufhaus Österreich – kostet dafür aber nicht wenig Geld. Genauer: 190.000 Euro für den Betrieb pro Monat seit dem Start (und auch weiterhin), 546.000 Euro fielen außerdem für die Entwicklung und Implementierung der Plattform an. Wie der Standard berichtet, erscheint das auch Branchenexperten viel zu teuer. Zudem sollen etwaige (günstigere) Lösungen nicht wirklich in Betracht gezogen worden sein. Verantwortlich für das Projekt war laut dem ORF übrigens „World Direct“, ein Tochterunternehmen der Telekom Austria.

50 Minuten für eine Plattform

Dass der Verzicht auf alternative Optionen ein Fehler gewesen sein könnte, zeigte sich bei Stermann und Grissemann. Die Grafikerin Melanie Mitter und die Programmierer Paul Schnetzinger, Klaus Hofinger und Matthias Neuwersch bauten die Plattform während der Sendung nach – in rund 50 Minuten. Herausgekommen ist eine optisch sehr ähnliche Oberfläche, die freilich nicht die komplette Funktionalität der Original-Plattform bietet, aber auch nicht nichts kann: Wer sich ordnungsgemäß mit Name und Mailadresse anmeldet, erhält ein persönliches Zertifikat der beiden Moderatoren. Das klappte bei unserem Test allerdings nicht sofort – was einer kostenlosen Plattform aber wohl verziehen wird. Wer sich selbst ein Bild machen will: Die Folge vom Dienstag ist in der TV-Thek verfügbar, die Willkommen-Österreich-Testplattform nach wie vor abrufbar.

Zuletzt sorgte auch ein anderes Projekt der Bundesregierung für Aufsehen: Das kostete noch mehr (etwa 1,2 Millionen Euro), läuft mittlerweile nicht mehr in seiner ursprünglichen Form, sei aber dennoch „werthaltig“, wie Ministerin Schramböck zuletzt betonte. Es ist nun eine „Informations- und Trainings-Plattform für Händler“. Auch hier gab und gibt es private Initiativen, die ähnliche Funktionen aufweisen.

„Werthaltig“: Ministerin Schramböck verteidigt Kaufhaus Österreich

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