Österreichische Nationalbank warnt Post wegen Bitcoin-Angebot
Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, hat den Vorstand der Österreichischen Post vor rechtlichen Folgen des vor einigen Monaten eingeführten Bitcoin-Angebots gewarnt. Die Kryptowährung sei mit rechtlichen Risiken verbunden und außerdem keine Währung. „Es ist ein Spielstein für Wetten und wird von Notenbanken als tendenziell problematisch gesehen“, sagte Nowotny einem Bericht der APA zufolge. Bei der OeNB beschäftigt man sich schon seit längerem mit dem Thema (Trending Topics berichtete).
In rund 1.800 Post-Filialen in Österreich können seit Juli Euro-Scheine gegen Bitcoins und andere digitale Währungen eingetauscht werden. Die Post arbeitet dabei mit dem Startup Bitpanda zusammen, das eine Tauschbörse im Netz betreibt. Das für den Empfang von Bitcoin und Co. benötigte Wallet wird ebenfalls von Bitpanda zur Verfügung gestellt.
Noch keine Regulierung in Österreich
„Ich bin verwundert, dass die Post erklärt hat, Bitcoin anzubieten“, sagte Nowotny am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien. Anders als in Deutschland gibt es in Österreich noch keine Regulierungen bei Kryptogeld. Nowotny zufolge werde man verhindern, dass Österreich ein Hafen für jene werden, die in Deutschland nicht zum Zug gekommen seien. Schon früher hat er gesagt, dass er es für ausgeschlossen hält, dass Bitcoin zu einer legalen Währung werden kann.
In anderen Ländern und Institutionen sieht man das etwas Thema etwas anders. In Russland, Estland oder Kasachstan etwa gibt es Pläne, eigene Kryptowährungen einzuführen. Die EZB hält dezentrale Transaktionssysteme aktuell noch für „unreif“, EZB-Chef Mario Draghi sagte kürzlich, es liege nicht in seiner Macht, Bitcoin zu verbieten (Trending Topics berichtete).