Österreichischer Dachfonds für Startup-Investments kommt wirklich

ÖVP, SPÖ und Neos werden gemeinsam eine Regierung für Österreich bilden. Gerade wurden erste Details zum Regierungsprogramm mit der Öffentlichkeit geteilt. Wie es aussieht, besteht Grund zur Freude für die Startup-Welt, denn: Der lang herbeigesehnte Dachfonds hat es ins Programm geschafft.
Verbesserte Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung
Der Dachfonds, für den sich speziell Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher immer wieder stark gemacht hat, markiert einen Meilenstein für das österreichische Startup- und KMU-Ökosystem.
Sein Hauptziel ist, österreichischen Startups und KMUs mehr frisches Kapital zur Verfügung zu stellen, um eine Abwanderung ins Ausland zu verhindern. In anderen Worten, wie auch in der Vergangenheit von Stakeholdern aus der Politik und Wirtschaft immer wieder betont wurde: Ein Dachfonds ist ein wichtiger Schritt, um Österreichs Position als Technologie- und Innovationsstandort zu stärken und gerade für junge und kleine Unternehmen ein notwendiges Wachstumsinstrument.
Mobilisierung von (internationalem) Risikokapital
Nun soll er also kommen. Die Details zur Ausgestaltung sind derzeit noch offen, genauso wie sein Einführungszeitpunkt. Was allerdings im Regierungsprogramm bereits festgeschrieben steht, ist folgendes:
„Zur Mobilisierung von nationalem und internationalem Risikokapital für Startups, Scale-Ups und Spin-Offs (akademisch wie multinationale Ausgründungen) wird ein rot-weiß-roter Dachfonds als ‹Fund of Funds›-Modell eingerichtet, damit österreichische Unternehmen mittelbar leichter an Wachstumskapital kommen.“
Schaffung eines Venture- und Private-Equity Hubs
Vorgesehen ist dabei eine „aktive Involvierung“ des Europäischen Investitionsfonds (European Investment Fund), einer Tochtergesellschaft der Europäischen Investitionsbank (EIB). Auch andere öffentliche Ankerinvestoren bzw. Garantien werden angestrebt.
Ebenso werde man die Schaffung eines Venture- und Private-Equity Hubs prüfen, unter anderem durch die Etablierung von Österreich-Filialen internationaler Fonds in Zusammenarbeit mit der aws (Austria Wirtschaftsservice) und der Förderbank.
Dachfonds soll Lücke schließen
Eine aktuelle EY-Studie zeigt einen Rückgang der Gesamtfinanzierung in Österreich um 17 Prozent im Jahr 2024. Der Dachfonds soll helfen, diese Lücke zu schließen.
„Der Dachfonds dient als Risikopuffer, der es auch risikoaversen Investoren wie Pensionskassen und Stiftungen erleichtert, in die österreichische Wirtschaft zu investieren. So bleibt Kapital im Land, statt überwiegend am internationalen Kapitalmarkt – und damit außerhalb Österreichs – angelegt zu werden“, so der Non-Profit-Verein invest Austria, Österreichs Netzwerk für Investor:innen am vorbörslichen Kapitalmarkt.
Internationale Vorbilder
Als Vorbilder wurden internationale Wachstumsfonds herangezogen – zum Beispiel jener aus Dänemark, der bereits 1992 gegründet wurde. Dieser erzielte eine jährliche Rendite von über 17 Prozent und legte damit den Grundstein für deutlich größere Folgefonds. In Frankreich investiert die staatliche Investitionsbank BPI (Banque Publique d’Investissement) jährlich mehr als 1 Milliarde Euro in Fonds, was ebenfalls als erfolgreicher Modellansatz gilt.
„Build, Baby, Build!“: Trending Topics launcht Founders Guide 2025