Steuerbetrug

Österreichisches Finanzministerium setzt auf KI und “rettete” rund 185 Mio. Euro 

Finanzminister Magnus Brunner über die Arbeit der Spezialeinheit im Finanzministerium: “Das Predictive Analytics Competence Center trägt erheblich dazu bei, dass die ehrlichen Steuerzahler:innen nicht die Dummen sind und wir Steuerhinterzieher:innen das Handwerk legen.“ © DALL-E / Trending Topics
Finanzminister Magnus Brunner über die Arbeit der Spezialeinheit im Finanzministerium: “Das Predictive Analytics Competence Center trägt erheblich dazu bei, dass die ehrlichen Steuerzahler:innen nicht die Dummen sind und wir Steuerhinterzieher:innen das Handwerk legen.“ © DALL-E / Trending Topics
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Die Spezialeinheit “Predictive Analytics Competence Center” (PACC) des österreichischen Finanzministeriums verwendet künstliche Intelligenz, um Steuerbetrug aufzudecken und die entsprechenden Unternehmen und Personen zu identifizieren. Mittels KI-Unterstützung konnten so 6,5 Millionen unterschiedliche Fälle überprüft und 185 Millionen Euro Steuereinnahmen gesichert werden, wie die veröffentlichte Jahresbilanz 2023 zeigt.

KI-Kampf gegen Steuerbetrug

Das PACC und seine Risikomodelle wurden vom BMF eingeführt, um Steuerbetrug aufzudecken. Die Modelle basieren laut Christian Weinzinger, Leiter der Spezialeinheit PACC, auf “fortschrittlichen Predictive Analytics und Machine Learning Methoden”. Die 6,5 Millionen überprüften Fälle aus dem Vorjahr stammen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Steuerverwaltung. Konkret wurden mögliche Falschangaben überprüft und gefunden: bei Arbeitnehmerveranlagungen zum Beispiel. Ebenso Betrugsversuche bei der Einkommensteuer, der Körperschaftssteuer oder auch bei der Umsatzsteuer konnten laut dem BMF aufgedeckt werden. Aber nicht nur das, denn zusätzlich soll die KI rund 27,5 Millionen Fälle im Hinblick auf Compliance-Verstöße analysiert haben. Darunter fallen zu Unrecht beantragte Beihilfen und Leistungen sowie die Anträge von Scheinunternehmen.

Finanzminister Brunner bedankt sich für “hohes Mehrergebnis”

Inklusive den Compliance-Fällen wurden 34 Millionen Fälle überprüft. Die Analysen des PACC zeigten 375.000 Fälle als unplausibel an. Im nächsten Schritt haben Sachbearbeiter:innen einen genauen Blick auf die getätigten Angaben und den jeweiligen Einreicher geworfen.

„Wir nutzen bei der Verfolgung von Steuerhinterzieher:innen und Abgabenbetrüger:innen selbstverständlich auch die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz. Die Arbeit des PACC führt jedes Jahr zur Aufdeckung von Steuerhinterzieher:innen und trägt somit zu fairen Wettbewerbsverhältnissen und der Einhaltung unserer Gesetze in Österreich bei”, so Finanzminister Magnus Brunner. Er bedankt sich bei den Kolleg:innen des PACC und bezeichnet die einbehaltene Summe als “hohes Mehrergebnis”. Weiters lobt er das Engagement der Finanzverwaltung für seine effiziente und moderne Steuerverwaltung. “Mit Steuereinnahmen finanzieren wir unter anderem unsere Sicherheit, Kindergärten, Straßen oder auch Leistungen für Familien und Kultureinrichtungen“, verkündet der Finanzminister.

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Finanzieller Überblick dank Datenanalyse und Vorhersagemodelle

Vorstellen kann man sich den Überprüfungsprozess folgendermaßen: Basierend auf historischen Prüfungsergebnissen, Finanzdaten und anderen relevanten Informationen werden potenzielle Fälle mit hoher Wahrscheinlichkeit von Mehreinnahmen identifiziert. Dabei hilft die KI-Technik “Textmining”. Das Prozedere wird für eine Reihe an Steuerverwaltungsfällen angewandt, aber auch für Umsatzsteuersonderprüfungen sowie für die Steuerbereiche Lohnsteuer, Sozialversicherungsabgaben und die Covid-19-Kurzarbeit. Auch bei der Betriebsprüfung im Zollbereich nutzt das Finanzministerium KI, um potenzielle Risiken bei internationalen Handelstransaktionen zu identifizieren und zu überprüfen. Laut dem PACC-Leiter Weinzinger arbeitet seine Spezialeinheit mit Programmen und Initiativen, die sowohl ex-post-Ansätze, die sich auf die Analyse vergangener Jahre stützen, als auch real-time- und ex-ante-Ansätze, die darauf abzielen, potenzielle Risiken in Echtzeit oder im Voraus zu erkennen.

KI-Analyse schon ab Gründungszeitpunkt

Das PACC berichtet außerdem, mithilfe von Realtime-Prüfungen und modernen Methoden des Machine Learnings Neugründungen vorab zu überprüfen. So wird versucht, Unternehmen beziehungsweise die dahinterstehende Person, die potenziell Steuerbetrug begehen könnten, frühzeitig zu identifizieren. Das Ziel: effiziente Risikobewertungen durchzuführen. Damit soll vor allem Umsatzsteuer-Karussellbetrug verhindert werden. Wie das Bundesministerium für Finanzen berichtet, plant das PACC, nicht nur seine analytischen KI-Fähigkeiten weiter auszubauen, sondern auch eine intensivere Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern. Neue Projekte sollen sich bereits in der Pipeline befinden.

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