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„Ohne diese Zahl sollte niemand ins Abenteuer Selbstständigkeit starten“

Peter Kober leitet das Grpünderservice der WKO Salzburg. © Gründerservice
Peter Kober leitet das Gründerservice der WKO Salzburg. © Gründerservice

Salzburger gründen jährlich etwa 2.000 neue Unternehmen. Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Salzburg unterstützt fast alle davon. Dementsprechend viel Erfahrung hat Gründerservice-Leiter Peter Kober damit, den Weg von der wagen Idee bis zum erfolgreichen Jungunternehmen zu begleiten. Auch wenn Investoren gerne betonen, wieviel Wert sie auf das Team legen, am Ende wollen sie alle ein Dokument sehen: den Businessplan. Wir haben uns mit Kober darüber unterhalten, wann Gründer das Thema Businessplan angehen sollten, worauf man achten muss und wie Investoren, Banken und andere Player den Plan lesen.

Trending Topics: Warum sollten Gründer das Thema Businessplan auf keinen Fall vernachlässigen?

Peter Kober: Mit dem Businessplan kann ich für mich selbst prüfen, ob ich alle notwendigen Planungsschritte bedacht habe. Dass dieser Plan auch für Banken und andere Geldgeber notwendig ist, ist ein angenehmer Nebeneffekt, in erster Linie erstellt man den Businessplan für sich selbst. Der Businessplan macht mich auch auf Dinge aufmerksam, in denen ich vielleicht nicht so gut bin. Das kehrt man sonst oft gerne unter den Teppich. Für diese Bereiche muss man sich Experten an Bord holen.

Viele schieben den Businessplan vor sich her, weil sie das Thema kompliziert finden.

Je nach Geschäftsidee kann ein Businessplan unterschiedlich umfangreich sein. Aber kompliziert ist er sicher nicht. Es gibt sehr viele Hilfsmittel und man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Die Wirtschaftskammer und die Partner der Wirtschaftskammer helfen da gerne. Man sollte also keine Angst vor dem Businessplan haben – da gibt es wirklich viel Unterstützung.

Ab welchem Zeitpunkt sollte ein Gründer einen Businessplan erstellen?

Sobald man eine Idee hat, sollte man unserer Erfahrung nach so schnell wie möglich die Gründerservices in Anspruch nehmen – in Österreich gibt es 90 Gründerservice-Stellen. Uns ist am liebsten, es kommt jemand mit einer vagen Idee. Da können wir besser mitgestalten und Fehler von Beginn an vermeiden. Den Businessplan sollte man ebenfalls so früh wie möglich zu schreiben beginnen. Man muss ihn ja nicht sofort fertigstellen.

Auf welche Punkte muss man beim Businessplan besonders achten?

Zuerst beschreibe ich das Produkt und mich als Unternehmerperson. Dann ist der Bereich Markt und Wettbewerb wichtig. Da geht es darum, sich zu überlegen, welchen Nutzen das Produkt hat und wie groß die Zielgruppe und der Mittbewerb sind. Es folgt der Punkt Marketing und Vertrieb, also die Frage, wie man das Produkt zur Zielgruppe bringt. Dann sollte man sich überlegen, wer in dem Unternehmen welche Aufgabe erledigt. Niemand nimmt einem ab, dass man alles selbst kann. Oft kommen sehr kreative Menschen zu uns, die sich mit Zahlen schwer tun. Bei Buchhalter-Typen ist es oft umgekehrt.

Ein zentraler Punkt des Businessplans schließlich die Planrechnung. Man beginnt damit, was man selbst braucht, um Leben zu können. Vom eigenen Unternehmerlohn geht die Rechnung dann nach oben: man kalkuliert Steuern und Abgaben, notwendige Ausgaben. Daraus ergibt sich dann der Mindestumsatz. Das ist die Zahl, auf die die Bank bei einer Finanzierung achtet. Sie ist aber auch für den Unternehmer selbst wichtig und Basis für ein ganz simples Controlling. Ohne diese Rechnung sollte kein Mensch in das Abenteuer Selbstständigkeit starten. Am Schluss schreibt man für den Businessplan noch eine Zeitschiene mit wichtigen Meilensteinen nieder und fasst den Plan zu einem Executive Summary zusammen. Wenn ich einen Businessplan beurteilen soll, beginne ich dort zu lesen. Dann schaue ich mir die Planrechnung an und prüfe mit einem Blick auf das Marketingkapitel, ob die Ziele realistisch sind. Das sind die Kernpunkte auf die es ankommt.

Wieviel kostet eine Businessplanberatung?

Man kann sich in Österreich kostenlos an 90 Gründerservice-Stellen wenden. Wir haben auch ein kostenloses Tool, Plan4You Easy. Dort gibt es Textvorlagen für viele Branchen und diverse Rechner, die die Planung erleichtern. Wir haben Plan4You Easy gemeinsam mit dem Austria Wirtschafts Service (aws) entwickelt und es kommt sehr gut an. Wir haben schon weit über 140.000 Downloads. Teure Berater sind gar nicht notwendig. Es ist sicher besser, das Geld in sein eigenes Unternehmen zu stecken.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit dem Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich. 

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