Omro: Neues Wiener Startup setzt voll auf das Geschäftsmodell Mann
Sie wollen zum One-Stop-Shop in Sachen Männerpflege werden und ihren Kunden alles von der Haarpflege über die Rasur bis zum Parfum liefern: Mit der Marke Omro und dem dahinter stehenden Startup C&F MensCare GmbH geht eine neue Jungfirma an den Start, die sich im Direct-to-Consumer-Modell (D2C) von Kosmetika versucht. Wer glaubt, dass da einfach zugekaufte Ware mit einer Brand aufpoliert und online vertrieben wird, irrt. Denn die Gründer Christian Fraisl und Afshin Gharehgozloo entwickeln die Produkte selbst und lassen sie in Frankreich herstellen.
Eine „Marke von Männern für Männer“ also. Günstig sind die Produkte, die im satten Schwarz ziemlich maskulin daherkommen, nicht. Ein Set, bestehend aus Rasierer, Rasierständer, 2 Rasierklingen, Rasiercreme, After Shave Balm, Haarwachs, Hautcreme und Deodorant kommt auf knapp 90 Euro. Wer dem Startup aber vertraut, bekommt dafür auch Komplexitätsreduktion. Denn viele Männer wollen nicht lange im Kosmetikladen suchen, sondern könnten solche Pakete, die alles beinhalten, bevorzugen. Für die ganz Bequemen gibt es auch Abos für Rasierklingen, Cremes und Co.
Wie Omro funktioniert und welches Geschäftsmodell dahinter steckt, erzählt Mitgründer und Mehrheitseigentümer Christian Fraisl im Interview.
Trending Topics: Was ist der USP von Omro? D2C-Vertrieb von Männerkosmetik ist sicher nicht einzigartig.
Ja, der B2C-Vertrieb ist sicher nicht einzigartig. Wir entwickeln wir unsere Produkte selbst. Entsprechend finden Sie die USPs in unseren Rezepturen, welche einzigartig sind. Jedes einzelne unsere Produkte verfügt über besondere Eigenschaften, die speziell auf die Bedürfnisse des Mannes abgestimmt sind. Als Beispiele möchte ich hier unser 2-Phasen-Deodorant anführen, welche in Phase 1 für eine balancierte Hautflora, Erfrischung und einen naturbelassenen Minzduft sorgt, ehe in Phase 2 ein maskuliner Duft mit extra langanhaltender Wirkung, für die der Grundstein in Phase 1 gelegt wurde, das Kommando übernimmt. Oder unser Haarwachs, eine einzigartige Mischung aus Sheabutter, Kakaobutter, Mandelöl und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen, welche dem Haar nicht nur extra Volumen verleiht, zusätzlich dieses auch stärkt, pflegt und mit Mineralstoffen versorgt. Ein weiterer USP ist das ganz besondere Look & Feel unserer Produkte, welches ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen erzeugt wird.
Was alle Produkte vereint: die ausgesprochen hohe Qualität zu leistbaren Preisen, alle Produkte basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen und sind vegan. Was uns noch einzigartig gegenüber anderen Unternehmen macht, ist unser One-Stop-Shop-Konzept. Wir sind nicht nur für die Rasur, nur für das Styling oder nur die Hautpflege zuständig. Unsere Marke umfasst alle wichtigen Bereiche.
Wie gewinnen Sie Kund:innen, was ist der relevante Kanal?
Unser Fokus liegt klar im Online-Marketing und stellt sich in Sachen „Kanäle“ wie folgt dar: Der relevanteste Kanal zur Generierung von Conversion sind Instagram und Google und der relevanteste Kanal um Reach zu generieren ist YouTube. Hierzu haben wir auch bereits drei Werbespots produziert, welche wir in Kürze veröffentlichen werden.
Wir sind erst vor etwa 14 Tagen live gegangen und werden nun Schritt für Schritt die Kanäle „öffnen“ und bespielen. Dennoch dürfen für uns das klassische Marketing und die klassischen Kanäle nicht zu kurz kommen. Wir setzen daran, unsere Produkte auch in physischen Geschäften zu platzieren. So ist es uns in den letzten Tagen gelungen, unsere Produkte in Geschäften in Wien, Linz, Passau, Augsburg, Mainz, Frankfurt und Celle zu platzieren.
Des Weiteren bieten wir Unternehmen Mitarbeiterrabatte an und auch hier konnten wir in den letzten Tagen bereits die Oberbank, die Wimberger Gruppe und die Firma ESZ aus Deutschland gewinnen. Damit können bereits nach wenigen Tagen über 3.000 Arbeiter und Angestellte mit einen speziellen Rabattcode auf unserer Webseite bestellen. Um mehr Marktbekanntheit zu generieren, runden wir unseren Marketingmix mit Produktplatzierung im TV ab.
Wie funktioniert die Produktion der Ware? Sind Sie Lizenznehmer des französischen Herstellers oder Distributor?
Wir entwickeln die Kosmetikprodukte hier in Wien und vergeben die Produktionsaufträge an Lohnhersteller. Entsprechend sind wir klarerweise die geistigen Eigentümer und Besitzer der Rezepturen.
Der Produktionsablauf stellt sich in Kürze wie folgt dar: Zuerst werden die Produktions-Slots und Linien bei den Verpackungsherstellern und anschließend beim Kosmetikproduzenten gebucht. Das Design inklusive Dielines der Verpackungen wird von uns erarbeitet und an den Verpackungsproduzenten geliefert. Nach Abnahme der Druckvorlage durch uns, startet die Produktion der Verpackung, welche anschließend zur Abfüllung an den französischen Lohnhersteller geliefert wird. Die Rohstoffe für die Kosmetika werden von uns direkt oder indirekt über den Produzenten eingekauft. Hier ist es für uns ein Muss, dass diese in Europa bezogen werden.
Es gibt natürlich auch das Rasierklingen-Abo. Ist das der Kern des Geschäftsmodells?
Die Abos sind für uns nicht der Kern des Geschäftsmodells, aber ein wichtiges Instrument, um Kundenbindung zu schaffen und dem Kunden ein gutes Service zu bieten. Der Kern des Geschäftsmodells ist, dem Kunden als All-in-one-Anbieter zu dienen.
Sie verwenden öfter die Wörter „weitgehend“ in Sachen Produktion in Europa. Wo kommt die Ware denn noch her?
Alle Kosmetikprodukte kommen aus Frankreich und die Verpackungen dieser aus unterschiedlichen Ländern der EU. Unter anderem kommen die Verpackungen der Sets aus Österreich. Die Rasierer sind mangels Produktionskapazitäten in Europa ursprünglich aus China. Um hier den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, verzichten wir auf Plastikverpackungen und transportieren die Ware ausschließlich mit dem Zug zu uns nach Wien.