OMV und Startups: So soll der Green Energy-Bereich vorangetrieben werden
Die OMV möchte nach eigenen Angaben spätestens bis 2050 klimaneutral werden. 40 Prozent der geplanten Investitionen sollen deshalb bis 2030 in nachhaltige Projekte fließen. Durch eine Zusammenarbeit mit Startups und Technologie-Vorreitern im Energiesektor verspricht man sich, mehr grüne Energie zu produzieren und den Fortschritt im Low Carbon Business voranzutreiben.
Portfolio-Ergänzung um hydrothermale Projekte
Um einen höheren Anteil an grüner Energie zu erzeugen, hat die OMV Unternehmensanteile (6,5 Prozent) von Eavor Technologies Inc. („Eavor“) erworben. Eavor ist ein führender Entwickler von Closed-Loop-Geothermielösungen und soll den Energieriesen dabei unterstützen, Wärmelösungen für Fernwärmenetze außerhalb der normalen hydrothermalen Gebiete anzubieten. Die Technologie von Eavor basiert auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, das tief unter der Erde installiert ist. Darin zirkuliert ein Arbeitsfluid zwischen oberirdischem und tiefem Untergrundgestein – das Resultat: Wärme wird erzeugt.
Grüne Energie durch Zusammenarbeit mit Startups
Zur Energiewende möchte man außerdem durch die Zusammenarbeit mit Plug and Play und der Co-Creation-Plattform Verbund X Accelerators beitragen. Plug and Play als Zentrum für Innovation verbindet Startups mit Unternehmenspartner:innen und Investor:innen. Die OMV verspricht, in vielversprechende Startups zu investieren.
Auch vom Verbund-Netzwerk erhofft man sich vom Innovationspotenzial der Community zu profitieren. 2022 ging die OMV eine strategische Kooperation mit dem amerikanischen Start-up Compact Membrane System ein, das Separationslösungen für kohlenstoffarme Prozesse entwickelt hat und als „potenziell bahnbrechende Technologie für die Kohlenstoffabscheidung” bezeichnet wird. Jetzt soll die Technologie im industriellen Umfeld implementiert werden. Auch mit dem finnischen Startup Hycamite wird gemeinsame Sache gemacht. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der emissionsfreien Pyrolysetechnologie und soll Methan in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegen, ohne dabei Treibhausgasemissionen freizusetzen.
Die Testphase für Carbon Capturing hat begonnen
Noch ist Carbon Capturing in Österreich verboten, dennoch wird in einem Pilotprojekt getestet, wie man Kohlendioxid (CO2) am besten einzufangen, nutzen und speichern kann. Hier wird mit dem niederländischen Unternehmen für Prozessanlagen Brusche Process Technology kooperiert. Derzeit wird eine mobile Pilotanlage zur Kohlenstoffabscheidung gebaut, die anschließend an verschiedenen OMV Standorten getestet werden soll. Darüber hinaus forscht man an einem intelligenten, KI-basierten Entscheidungswerkzeug, mit dem die langfristige CO2-Speicherung gelingen soll.
Bis 2030 plant das Unternehmen rund 5 Mrd. Euro an Investitionen in Projekte wie kohlenstoffarme Geothermie, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) zu stecken.