One4One: Wer bei diesem Startup kauft, spendet automatisch an Armutsbetroffene
„Buy 1 – Give 1“: Nach diesem Prinzip entwickelt und vermarktet das Wiener Startup One4One Lebensmittel. Mit dem Kauf von einem Produkt des Social Business wird automatisch ein gleiches Exemplar davon über die Hilfsorganisation Caritas an armutsbetroffene Mitmenschen gespendet. Kund:innen sollen so einen direkten Social Impact mit jedem gekauften Produkt bewirken können. Die Austria Wirtschaftsservice (aws) greift One4One dabei im Zuge des Programms aws Preseed – Innovative Solutions unter die Arme.
One4One will „DIE Marke für sozialen Konsum“ werden
Die Founder von One4One sind Elisabeth und Julian Juen. Sie haben ihr Startup im Jahr 2023 gegründet, nachdem sie auf ihren Reisen in der ganzen Welt immer wieder Begegnungen mit Menschen hatten, die von Armut und all ihren Folgewirkungen betroffen waren. „Dies hat uns nicht kalt gelassen, sondern ließ in uns die Entscheidung reifen, dass wir dagegen etwas unternehmen möchten. Im Austausch mit Freunden ist dann die Idee zu One4One aufgekommen. In Folge des Ukraine-Kriegs, der Teuerung und den vielen multiplen Krisen unserer Zeit haben wir uns dann entschieden, One4One zu gründen und unsere Idee in die Tat umzusetzen“, erzählen die Founder.
„Unsere Vision ist es, sozialen Konsum im Herzen der Gesellschaft zu verankern. Wir möchten One4One als DIE Marke für sozialen Konsum etablieren und damit eine soziale Produktkategorie, vergleichbar mit bio oder vegan schaffen“, so das Ziel von Elisabeth und Julian Juen. Bereits jetzt hat One4One einige bedeutende Markenpartner für sich gewonnen, darunter Recheis (Teigwaren), Noan (Olivenöl), Ed. Haas (Pudding) oder Knollmühle (Mehl). Mit diesen baut das Startup aktuell ein erstes Basissortiment an Grundnahrungsmitteln auf. Dieses soll schließlich in ausgewählten Supermärkten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich im Sortiment landen.
Kooperation mit Caritas gestartet
Darüber hinaus hat das Jungunternehmen mit der Caritas eine wichtige Hilfsorganisation als Partner erhalten. Gemeinsam mit der Caritas hat die Jungfirma eine Sachspendenkooperation gestartet. Im Zuge dieser Zusammenarbeit gehen One4One-Lebensmittelspenden an die Caritas. Diese lässt die Spenden dann über ihre Sozialmärkte armutsbetroffenen Menschen zukommen.
One4One verspricht mit dem „Buy 1 – Give 1“ eine neuartige Form des Spendens. Kund:innen müssen nämlich weder ein Geldbetrag spenden noch einen Erlagschein ausfüllen. Es handle sich um konkrete und unkomplizierte Hilfe, die ganz einfach beim Lebensmitteleinkauf erfolgen kann. Das Sortiment des Startups wird über eine skalierbare Shop-in-Shop-Lösung im Lebensmitteleinzelhandel verkauft. One4One betreibt in den Supermärkten eigene pinke Regale, die das Startup selbst bestückt.
Förderung durch aws wichtig für Finanzierung
Da es sich bei One4One um ein Social Business handelt, welches finanziell selbsttragend funktionieren muss, wird für den Händler, die Markenpartner und das Startup selbst eine Marge einkalkuliert. Diese sei allerdings karitativ ausgestaltet und diene dazu die eigenen Fixkosten zu tragen.
Umso wichtiger war für das Social Business die Förderung der aws. Konkret kam die Unterstützung durch das Programm aws Preseed – Innovative Solutions. Mit diesem Programm finanziert und begleitet die aws Vorhaben aller Branchen bei der Weiterentwicklung einer innovativen Gründungsidee, die über Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Mehrwert (Impact) sowie hohe Marktchancen im Rahmen von skalierbaren Geschäftsmodellen generieren.
„Die preseed Förderung ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Finanzierung, der uns hilft, One4One in der Frühphase aufzubauen. Die Zusammenarbeit mit den aws-Mitarbeiter:innen war im höchsten Ausmaß professionell und der Austausch mit der aws war ein exzellentes Sparring für uns. Aufgrund der positiven Zusammenarbeit können wir Gründer:innen nur empfehlen, sich an die Expert:innen der aws zu wenden“, so die beiden Founder.
One4One will nun im Jahr 2025 das Angebot schrittweise flächendeckend im österreichischen Einzelhandel ausrollen. Mit Abschluss dieser Phase will man den Break-even erreichen. Darüber hinaus plant das Social Business die Erschließung neuer Produktsegmente wie zum Beispiel Hygieneprodukte oder Fashion. Ebenfalls auf dem Plan steht eine schrittweise internationale Expansion, zunächst in Deutschland und später in weitere EU-Länder.
