Lebensmittel-Handel

„Unser Angebot ging viral“: Der neue Boom der Biokistl

Das markta-Team am Traktor. © Anna Zora / markta
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Der Online-Bauernmarkt markta zählt wohl zu den wenigen Startups, die gerade massiv Personal aufstocken müssen. „Vergangene Woche gab es an einem Tag sogar 700 Bestellungen“, sagt markta-Gründerin Theresa Imre im Gespräch mit Trending Topics. „Wir haben sogar einige Bestellungen mit einem Volumen von mehreren hundert Euro für nur eine Lieferung“. Die Bestseller: Eier, Milch, Brot und Äpfel.

Lieferschwierigkeiten im Lebensmittelhandel

Während viele Startups und Kleinunternehmen den Betrieb gerade stark zurückfahren müssen und zahlreichen Geschäften der Umsatz komplett wegbricht, blüht vor allem der Online-Handel im Lebensmittelbereich. Bei der Supermarkt-Kette Billa sind bis Ende der ersten April-Woche in Wien alle Liefer-Zeitfenster ausgebucht. Bei dem in Wien sehr beliebten Obst- und Gemüsekisterln des Bio-Bauernhofs Adamah in Glinzendorf werden derzeit keine neuen Kunden und für kommende Woche auch keine neuen Bestellungen mehr angenommen.

„Die Anfragen letzte Woche, in dieser kritischen und für uns alle neuen herausfordernden Zeit waren unzählbar“, so Adamah-Gründer Gerhard Zoubek zu Trending Topics. „Wir versuchen aber besonders unsere StammkundInnen verlässlich zu versorgen und haben letzte Woche um ungefähr 20 Prozent mehr ehemalige Kundinnen und Kunden zusätzlich beliefert“.

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5.000 Bestellungen in drei Tagen

Und selbst neue und somit vielleicht weniger bekannte Anbieter sind bereits an ihren Kapazitätsgrenzen. Das Obsthaus Haller beliefert eigentlich die Gastronomie, die derzeit aber nur wenig Bedarf hat. Also hat das Unternehmen kurzerhand umgesattelt und Kisterln für Privathaushalte gepackt. „Wir haben in 3 Tagen 5.000 Bestellungen per Email erhalten“, schreibt das Obsthaus Haller. „Unser Angebot ging viral. Damit wurden wir überrascht. Wunder und Wahnsinn“.

Markta.at liefert hingegen wie gewohnt. „Wir sind wohl einer der ganz wenigen Anbieter, die noch zeitnah liefern können“, sagt Imre. Markta sei eben nicht so groß, dass die Flut nicht bewältigt werden könne und auch nicht so klein, dass es zum Problem wird, die Bestellungen abzuwickeln. Für nächste Woche rechnet die Gründerin mit rund 2.000 Bestellungen.

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Neues Logistikzentrum für markta

„Wir stocken gerade in allen Abteilungen auf“, sagt Imre. Nicht nur in der Logistik, sondern auch etwa im Telefonsupport, der gerade für ältere Menschen wichtig sei. Dort sitzen jetzt fünf Mitarbeiter statt zuvor nur eine. Außerdem zieht das Startup nun in ein neues Logistikzentrum mit vierfacher Fläche nahe des Wiener Frachtenbahnhofs. Die Mitarbeiter packen im 3-Schicht-Betrieb Produkte in Versandkisten und selbst Kunden haben bereits angeboten, mit anzupacken. In etwa einer Woche will Imre auch eine tägliche Lieferung umstellen.

Der gut funktionierende Online-Shop von markta.at ist in der Corona-Krise ein Rettungsring für viele Kleinbetriebe, die keinen eigenen Online-Shop haben. Was es bedeutet, einen solchen aufzubauen, erlebt auch gerade das Obsthaus Haller, das diese Hürde bis nächste Woche genommen haben will.

Mehr als 400 Betriebe setzen auf markta

Mehr als 400 Betriebe bieten ihre Produkte über markta an und es werden immer mehr. „Es hat sich sogar ein kleiner Käseproduzent aus Tirol gemeldet, dem gerade alles wegbricht“, erzählt Imre. Er würde den Käse bis nach Wien schicken, damit er dort von markta verteilt werden kann. Und für manche Produzenten bedeutet der Online-Bauernmarkt sogar höhere Umsätze als über den herkömmlichen Weg. Die Bäckerei Öfferl Brot, so berichtet die Startup-Gründerin, habe über eine Wiener Filiale rund 60 Brote pro Woche verkauft, markta bestelle in einer Woche gleich 500.

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