OpenAI: Frischer Geldregen von 300 Mio. Dollar für das ChatGPT-Startup
Mit Open Source und Non-Profit hat das Silicon-Valley-Startup OpenAi rund um CEO Sam Altman nichts mehr zu tun, dafür mit ordentlich viel Geld. Nachdem Microsoft dieses Jahr satte zehn Milliarden Dollar Finanzierung für die nächsten Jahre zusagte, kommt nun die nächste große Finanzierungsrunde. Wie Techcrunch berichtet, soll der ChatGPT-Anbieter nun neuerlich 300 Millionen Dollar aufgenommen haben, und zwar bei einer Bewertung von 27 bis 29 Milliarden Dollar.
An Bord kommen die namhaftesten Tech-Investoren: Tiger Global, Sequoia Capital, Andreessen Horowitz, Thrive, Founders Fund und K2 Global sollen gemeinsam diese 300 Mio. Dollar stemmen. Während die anderen Investoren bereits in den vergangenen Runden investierten, ist der Founders Fund von Peter Thiel neu mit dabei. Künstliche Intelligenz ist im aktuellen VC-Winter immer noch eine gefragte Angelegenheit, und OpenAI ist an der Speerspitze einer ganzen Reihe an Startups, die generative AI für Texte, Bilder, Videos und Code anbietet.
Die Nachfrage nach ChatGPT insbesondere dürfte enorm sein. Laut SimilarWeb hat chat.open.ai, also die Webseite, wo ChatGPT verwendet werden kann, im März bei der Zahl der Visitors bing.com, also die zweit größte Suchmaschine der Welt, überholt. Neben der Gratisversion wird der KI-Chatbot mittlerweile monetarisiert – eine schnellere Version, die auf dem neue GPT-4 basiert, ist kostenpflichtig erhältlich:
Hohe Betriebskosten
Der Betrieb von ChatGPT kostet OpenAI einiges – Berichten zufolge sind es 700.000 Dollar pro Tag. Hochgerechnet auf das ganze Jahr wären das Kosten von 255 Millionen Dollar – und das auch nur unter der Voraussetzung, dass die Nutzung stabil bleibt und nicht weiter nach oben geht.
Noch hat OpenAI einen Vorsprung vor der Konkurrenz und hat die erste Web-App, die innerhalb von nur zwei Monaten mehr als 100 Millionen User erreicht hat. So schnell sind nicht einmal Instagram oder TikTok gewachsen. Doch im Zuge des Hypes sind immer mehr Mitbewerber auf den Markt gekommen. Unter anderem hat Google seinen KI-Chatbot Bard ins Rennen geworfen, auch Meta/Facebook und andere Unternehmen könnten Ähnliches bieten. Zu den Unternehmenskunden, die OpenAI-Services via API anzapfen, gehören mittlerweile etwa Snap, DuckDuckGo, Shopify, Stripe, Epic Systems, Coursera, Grammarly und andere.
Das frische Kapital der VC-Größen kommt insofern gerade recht, weil OpenAI damit in Team, Marketing, Compliance oder Vertrieb investieren kann. Besonders in Europa drohen Hürden, weil der AI Act gerade für AI-Systeme wie GPT-4 neue Anforderungen bringt. Diese zu erfüllen, wird essenziell sein, um in Europa weiter Business machen zu können. Immerhin hat Italien den Bann für ChatGPT zurückgenommen, nachdem das Unternehmen in Sachen Datenschutz und Jugendschutz nachbesserte.