oratio: Das Wiener Startup für Messaging-Apps macht mittlerweile 20.000 Dollar Umsatz pro Monat
In der Startup-Szene ist es üblich, entweder mit der Höhe von Investmentgeldern oder der Zahl von Nutzern an die Öffentlichkeit zu gehen. Nicht so oratio der beiden Gründer David Pichsenmeister und Bernhard Hauser. Sie rechnen der Szene jetzt vor, wie viel Geld sie mit ihrer SaaS-Plattform für Messaging-Apps pro Monat umsetzen: Derzeit sind es laut Pichsenmeister 130 Kunden, die pro Monat rund 150 Dollar für die Software bezahlen. Macht in Summe knapp 20.000 Dollar Umsatz pro Monat. Vor 16 Monaten waren es nur 200 Dollar, die die Firma pro Monat verdiente.
„Wir veröffentlichen diese Zahlen, weil wir einerseits zeigen wollen, dass der Messaging- bzw. Bot-Bereich ein valider Markt ist, andererseits als Orientierung für andere Startups“, sagt Pichsenmeister. Die Kundschaft würde aus der ganzen Welt kommen (Brasilien, Mexiko, USA, UK, Russland, Philippinen, Singapur, Deutschland), nur aus Österreich noch nicht.
oratio hat ursprünglich ein Kommentarsystem für Webseiten (z.B. Blogs) entwickelt, bevor man sich auf das Thema Messaging stürzte. Bis dato bekam oratio 75.000 Euro von Seedcamp (Convertible Note, Trending Topics berichtete), die Firma steht noch zu 100 Prozent im Besitz der beiden Gründer.
Rittern um einen neuen Markt
Das hat vielleicht seinen Grund: Denn hierzulande bieten Agenturen wie The Ventury (z.B. Austrian Airlines) oder oder die Chatbots Agency (z.B. Österreichwerbung, Patentamt) Kunden die Entwicklung von Chatbots an. Mit Heroes.ai (Trending Topics berichtete) betrat kürzlich ein neues Projekt die Bühne, dass sich von Auftragsarbeiten für Kunden weg hin zu einem SaaS-Dienst für Chatbots entwickeln will.
„Mit Chatbots Agency oder The Ventury haben wir gar nichts gemeinsam“, sagt Pichsenmeister. „Das sind beides Agenturen. Wir machen keine Auftragsarbeiten, sondern sind klassisch Software as a Service.“ Während Heroes.ai sich in Richtung Fan-Kommunikation für Influencer und bekannte Persönlichkeiten entwickeln werde, würde man sich bei oratio auf kleine und mittlere Unternehmen als Kunden fokussieren.
Bei oratio nutzen die Kunden (z.B. Uber, Danone, UN, Flight Centre Dubai) den Dienst hauptsächlich für die automatisierte Kundenkommunikation, Support und Sales. An die Plattform sind derzeit die Messaging-Apps Messenger von Facebook, Viber, Kik und Telegram angebunden – die Möglichkeit, Nachrichten via Direct Messages auf Twitter zu senden, soll künftig dazukommen. Bis dato wurden mit der oratio-Software rund zehn Millionen Nachrichten ausgeschickt.