osapiens: Deutscher Prewave-Rivale holt 110 Mio. Euro
Die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette einhalten, CO2-Fußabdruck für Scope 1, 2 und 3 berechnen oder Compliance mit der „EU Deforestation Regulation“ erreichen: Das sind nur einige der Ziele, die Unternehmen mit Hulfe der Software des Mannheimer Scale-ups osapiens einzuhalten gedenken. Das Unternehmen der drei Gründer Alberto Zamora, Matthias Jungblut und Stefan Wawrzinek macht jetzt den großen Schritt nach vorne – und holt in einer Finanzierungsrunde satte 110 Millionen Euro (120 Mio. Dollar).
Das Geld stammt aus dem Growth Equity Fonds von Goldman Sachs und soll für weiteres Wachstum sorgen. Die ESG-Plattform ist bereits bei mehr als 1.300 Kunden in mehr als 60 Ländern im Einsatz. Rückenwind gibt es aktuell vor allem aus regulatorischer Sicht, denn das Lieferkettengesetz (LKSG) in Deutschland oder die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) der EU bzw. die EU-Verordnung zur entwaldungsfreien Lieferkette (EUDR) zwingen Unternehmen dazu, ihre Lieferketten in Sachen Umweltschutz und Menschenrechte zu überwachen – eben auch mit Daten.
Lieferkettengesetze als Rückenwind
osapiens ist damit einer der größten Rivalen des Wiener Scale-ups Prewave, das ebenfalls eine Software für Lieferketten-Tracking anbietet. Die Mannheimer haben etwa Bosch, Metro, dm, Lidl, Coca-Cola oder Ritter Sport als Kunden gewonnen. Prewave ist von Wien aus besonders im deutschen Markt stark gewachsen – die beiden Scale-ups werden sich am Markt sicherlich begegnen.
Bei osapiens ist Seriengründer Alberto Zamora am Steuer, der sich schon seit vielen Jahren mit der Thematik der Lieferketten beschäftigt. Movilitas, sein erstes Startup, verkaufte er 2013 an eine Private-Equity-Gesellschaft, sein zweites Startup ging später an den CEO von Honeywell. Seine beiden osapiens-Mitgründer Jungblut und Wawrzinek waren bei Firma Nummer 2 damals Mitarbeiter.
Prewave aus Österreich hat 2024 in Folge der vielen neuen ESG-Vorschriften für Unternehmen ebenfalls bei Investoren punkten können. Wie berichtet, erhielt Prewave vor kurzem 63 Mio. Euro Wachstumskapital. osapiens holte 2023 etwa 25 Mio. Euro an Bord und legt nun nochmal nach.
Prewave: Wiener Lieferketten-Scale-up holt 63 Millionen Euro