Österreich startet einen Klima-Test für Banken
Die Bundesregierung hat sich auf ein Prüfverfahren für die Klimaverträglichkeit österreichischer Banken geeinigt. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos und bietet Finanzinstituten die Möglichkeit, ihre Portfolios auf Klimarisiken zu überprüfen. Das soll als Vorbereitung auf „künftige Verpflichtungen durch EU-Regulatorien sowie Klima-Stresstests“ dienen, wie es in einer Aussendung des Klimaschutzministeriums heißt.
„Klimafreundliche Finanzflüsse haben einen wesentlichen Einfluss auf Treibhausgasemissionen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Sie werden einen wichtigen Beitrag leisten, den Finanzsektor zukunftsfit zu machen. Das frühzeitige Ausrichten von Finanzflüssen in Richtung Klimaverträglichkeit ist daher eine wichtige Maßnahme“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen).
Portfolios klimaverträglich ausrichten
Für den Test setzt die Regierung auf das Modell PACTA 2020 (Paris Agreement Capital Transition Assessment) des internationalen Think Tanks 2° Investing Initiative. Mit PACTA können teilnehmende Institute Handlungsoptionen simulieren und so Klimarisiken in Anlagestrategien verringern und Portfolios klimaverträglich ausrichten. Österreichische Institute können sich noch bis 14.8.2020 unter http://www.transitionmonitor.com/pacta-2020 registrieren, um an dem Test teilzunehmen. „Damit erhält der österreichische Finanzsektor die Möglichkeit nachhaltigere Investitions- und Finanzierungsentscheidungen zu treffen und somit einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten“, so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
Der Test ist Vorbote der „Green Finance Agenda“, die die Regierung im Februar angekündigt hatte. Sie soll bis zum Herbst ausgearbeitet sein und einen grünen Neustart der Wirtschaft nach der Coronavirus-Krise unterstützen. Klimatests für Finanzportfolios könnten dann auch verpflichtend werden.