Waldjahr 2020

Österreichs Wälder: 48 Mio. Euro Kosten durch Klimawandel

Aufarbeitungseinsatz nach Kahlhieb durch Borkenkäferbefall ©ÖBf/M. Schönsgibl
Aufarbeitungseinsatz nach Kahlhieb durch Borkenkäferbefall ©ÖBf/M. Schönsgibl
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Seit langem ist bekannt, dass die österreichischen Wälder durch jahrhundertelange Monokulturen geschwächt und anfällig gegenüber Schädlingen und den Folgen des Klimawandels sind. Das bewahrheitet sich auch erneut in der Waldbilanz 2020.  Die Klimawandelkosten für das letzte Jahr werden von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf)  auf 48 Millionen Euro datiert und erreichen damit ein Rekordhoch. 81 Prozent des geernteten Holzes waren reines Schadholz. Auch dieser Wert ist höher als noch im Jahr 2019. Für das Waldjahr 2021 zeigen die Österreichischen Bundesforste aber trotzdem vorsichtigen Optimismus. 

Jahrhundertwinter und Stürme schadete Bäumen

1,4 Millionen Erntefestmeter waren einer Presseaussendung der ÖBf zufolge 2020 Schadholz. Die Gründe dafür sind aber auch im Jahr 2019 zu suchen. Dem Jahrhundertwinter mit großen Mengen an Schnee in vielen Teilen Österreichs und vielen Stürmen in 2019, konnten viele Bäume nicht standhalten. Dazu kamen auch 2020 verschiedene Wetttereinflüsse, die die angeschlagenen Bäume weiter belasteten. Dadurch sind die Erlöse für das Schadholz gesunken und die Kosten für die Waldpflege 2020 gestiegen, was sich entsprechend auf die Klimawandelkosten auswirkt: „2020 sind die Klimawandelkosten weiter nach oben geschnellt von 42,1 Mio. im Vorjahr auf rund 48 Mio. Euro und haben damit ein neues Rekordhoch erreicht“, gibt der Finanzvorstand der ÖBf Georg Schöppl bekannt.

Käferschäden verdoppelt in 2020

Neben Wetterereignissen, haben die Wälder aber auch seit Jahren mit einer ganz anderen Gefahr zu kämpfen. Der Borkenkäfer belastet vor allen Dingen die Fichten, welche ca. 50% des österreichischen Baumbestandes ausmachen. Die Anzahl des Holzes, welches durch Käferschäden geerntet werden musste, hat sich im Vorjahr im Vergleich zu 2019 verdoppelt. Für 2021 erhofft sich der ÖBF-Vorstand Rudolf Freidhager diesbezüglich allerdings eine Trendwende: „2020 war ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Waldjahr und das hat sich nicht zuletzt auch positiv auf die Widerstandskraft der Fichte gegen den Borkenkäfer ausgewirkt“

12 Millionen Euro für Waldpflege geplant

Die Klimawandelkosten haben sich in den letzten drei Jahren den ÖBf zufolge verdoppelt und geben daher Anlass, die Anstrengungen in die Anpassung der Wälder an den Klimawandel zu intensivieren. „Für 2021 sind erneut rund 12 Mio. Euro an Investitionen in den Wald und Waldpflege geplant“, so Georg Schöppl. Für alle 120 Forstreviere die unter der Bewirtschaftung der Österreichischen Bundesforste stehen, wurden bereits neue Waldpläne entwickelt. Die Wälder sollen sich so in Zukunft von Monokulturen wieder in artenreichere Biotope entwickeln und so deutlich widerstandsfähiger gegen extreme Wettererscheinungen und Schädlingen werden. 5,1 Millionen Euro werden außerdem 2021 in die Käferpräventation investiert und 2,1 Millionen Euro in Aufforstungsprogramme. 

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