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Otovo: Norwegische Solar-Firma wirft fast 50% der Mitarbeiter raus

Otovo-CEO Andreas Thorsheim. © Otovo
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Sie sind auch am deutschen, österreichischen und Schweizer Markt tätig und seit 2021 sogar an der Osloer Börse notiert: Das norwegische Scale-up Otovo war eine Zeit lang bei Investoren hoch im Kurs, weil es seit 2016 einen Online-Vertrieb für PV-Anlagen in ganz Europa aufbaute. Doch die Wachstumsfantasien sind in Folge des Crashs des Solar-Marktes dahin. Nun muss Otovo fast 50 Prozent seiner Mitarbeiter rauswerfen.

„Wir werden unsere Organisation um etwa 170 Mitarbeiter verkleinern, um die Kosten um 200-225 Mio. NOK (~20 Mio. Euro) zu senken. Dies ist ein trauriger Tag für mich als Gründer, der persönlich an vielen dieser Neueinstellungen beteiligt war. Es ist ein trauriger Tag für das Unternehmen“, so CEO Andreas Thorsheim in einer öffentlichen Stellungnahme. Die 170 Mitarbeiter von insgesamt 366 entsprechen 46% Prozent der gesamten Belegschaft.

Zuletzt haben sich die Finanzzahlen des börsennotierten Unternehmens deutlich verschlechtert. Der Verlust nach Steuern lag im zweiten Quartal 2024 bei 197,3 Mio. NOK (9,26 Mio. Euro vs. -88,3 Mio. NOK in Q2 2023). Es ist auch klar zu sehen, wie das Auftragsvolumen nach der Boom-Phase zurückgeht:

Einbruch nach Solar-Boom

Wie auch bei anderen Unternehmen in der PV-Industrie hätte sich das Wachstum, das im Zuge der Energiewende erwartet wurde, nicht eingestellt. „Wir schlagen nun einen neuen Kurs mit einer schlankeren Struktur ein und gehen auf diese Weise mit einem geringeren Risiko voran“, so Thorsheim weiter. Otovo vertreibt Solaranlagen im Leasing oder mit Kaufoption vor allem digital.

Auch in Österreich zeigte sich, dass PV-Firmen es schwer haben. So gab es Massenentlassungen bei Fronius in Oberösterreich, Suntastic Solar aus Niederösterreich schlitterte in den Konkurs. International ist zu sehen, dass es auch bei Aurora Solar oder SunPower Massenkündigungen gab – darauf verweist auch Thorsheim und sieht Otovo somit als Opfer eines breiteren Trends, in dem die Nachfrage nach PV-Anlagen nach einem Boom 2021 und 2022 sinkt.

Otovo ist an der Börse nur mehr ein Schatten seiner selbst. Nach einem Hoch im Jahr 2022 bei einem Preis von mehr als 11 Euro je Aktie ist das Papier seither in sich zusammen gebrochen und hat fast 99 Prozent an Wert verloren.

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