Startups OurPower und eFriends unter den zehn grünsten Stromanbietern Österreichs
Alle die bereits nach einem Stromanbieter gesucht haben, kennen das Problem: Das Angebot ist groß und die Durchsicht mühsam. Wie es um das Ökostromangebot in Österreich steht, überprüfen jährlich die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und der WWF im „Stromanbieter-Check“. Der heurige fiel den NGOs zufolge nun ziemlich erfolgreich aus. So hätte sich die Anzahl an Anbietern „von klima- und naturverträglichem Strom verdoppelt.“
149 Unternehmen untersucht
Insgesamt 149 Stromanbieter des Österreichischen Marktes haben Global 2000 und der WWF auf ihre Wirken für eine „naturverträgliche Energiewende“ untersucht. Von diesen deklarierten die NGOs elf Unternehmen als „Treiber der Stromzukunft“ und weitere zehn als „Solide Grünstromanbieter“. Dabei kommt es vor allen Dingen auch auf die Ermöglichung eines entsprechenden Einblicks in die Angebotdetails an: „Derzeit besteht zwar die Wahl zwischen insgesamt 131 Stromanbietern, die 100 Prozent Grünstrom deklarieren, jedoch sind deren Eigentümerstrukturen, Geschäftspraktiken und konkrete Umweltauswirkungen noch immer zu intransparent“, so die beiden Energiesprecher Reinhard Uhrig von GLOBAL 2000 und Karl Schellmann vom WWF Österreich.
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Besonders erfreulich: Zwei Bekannte Green Startups gehören zu eben diesen elf „Treibern der Stromzukunft“. So ist das Jungunternehmen eFriends Energy auf dem sechsten Platz der Auswertung gelandet und das Startup OurPower auf Platz zehn. Auch das Startup aWATTar konnte sich einen verhältnismäßig guten Platz sichern. So gehört das zu den zehn Unternehmen, welche die NGOs als „Solide Grünstromanbieter“ eingeordnet haben.
Möglichkeit den Strommark zu lenken
Die beiden „Treiber der Zukunft“- Startups eint dabei, dass sie sich auf das Teilen von Ökostrom innerhalb des Kundennetzes konzentrieren. So hat das Jungunternehmen eFriends eine Technologie entwickelt, mit der Besitzer:innen kleiner Ökostromkraftwerke Strom mit anderen Nutzer:innen teilen können. Wer zum Beispiel eine Solaranlage am Dach hat, kann so überschüssigen Strom zum selbst bestimmten Preis an andere Community-Teilnehmer:innen verkaufen. Dafür brauchen die Kund:innen den eFriends Energy Control, welcher im Zählerkasten eingebaut wird. Auch mit OurPower kann grüne Energie direkt von oder an andere Teilnehmende (ver)(ge)kauft werden. Dieses Prinzip erhält auch die Zustimmung der am Stromanbieter-Check beteiligten NGOs: „Diese Unternehmen geben Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit, den Strommarkt zu lenken und selbst Verantwortung für umweltgerechte Produktion und deren Vermarktung zu übernehmen“, sagen WWF-Experte Karl Schellmann und Reinhard Uhrig von GLOBAL 2000.
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Auf dem ersten Platz im heurigen Stromanbietercheck sind die Stadtwerke Murau gelandet. Für alle Stromkund:innen in Österreich sind diese somit keine Option. Als Kriterien für dieses Ranking wurden neben den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen der Stromkennzeichnung – wie dem Grünstromanteil und dem Einsatz heimischer Nachweise, auch die Unternehmensstrategie, den Ausbau von Erneuerbaren Energien, die Naturverträglichkeit der Kraftwerke, die Netzdienlichkeit sowie Energiespar-Anstrengungen genutzt, so Global2000 und der WWF.