Outfittery von Ö-Gründerin Julia Bösch fusioniert mit spanischem Rivalen Lookiero

Der Berliner Online-Modeanbieter Outfittery hat seine zweite Fusion bekannt gegeben: Nach dem Zusammenschluss mit Modomoto im Jahr 2019 fusioniert das Unternehmen nun mit dem spanischen Konkurrenten Lookiero zu der neuen „Outfittery Lookiero Group“.
„Es ist Teil der Strategie, über Merger zu wachsen“, erklärt die gebürtige Österreicherin Julia Bösch, Gründerin von Outfittery, die Entscheidung. Die 2012 gegründete Outfittery bietet vorwiegend höherpreisige Männermode an, während das 2016 in Bilbao gestartete Lookiero auf etwas preiswertere Frauenmode spezialisiert ist. Gemeinsam erwirtschaften die Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von knapp 130 Millionen Euro.
In der neuen Unternehmensstruktur bleiben beide Gründer in führenden Positionen: Lookiero-Gründer Oier Urrutia wird als CEO das operative Geschäft leiten, während Bösch als Executive Chair den Verwaltungsrat führen wird. „Oier und ich werden das fusionierte Unternehmen gemeinsam führen“, bestätigt Bösch.
Strategischer Zusammenschluss nach langer Vorbereitung
„Es ist fünf Jahre her, seit wir erstmals über die Vision gesprochen haben, unsere Unternehmen zu fusionieren, um der stärkste europäische Anbieter im Bereich Online Personal Shopping zu werden“, berichtet Bösch. Die Gespräche hätten direkt nach der Fusion mit Modomoto begonnen.
Die strategische Bedeutung des Zusammenschlusses unterstreicht Bösch: „Diese Fusion markiert einen bedeutenden strategischen Meilenstein für uns, da wir unsere komplementäre Expertise in Märkten und Zielgruppen nutzen und unsere Stärken bündeln, um über 3 Millionen Kunden in 13 europäischen Märkten zu bedienen.“
Europäische Stärke im Fokus
In einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld setzt die neue Gruppe auf gebündelte Kräfte. „Ich glaube, dass wir jetzt mehr denn je starke Player in Europa aufbauen müssen“, betont Bösch die strategische Ausrichtung.
Beide Marken sowie die jeweiligen Hauptsitze in Berlin und Bilbao bleiben bestehen. Experten zufolge sind in Outfittery bisher zwischen 50 und 60 Millionen Euro Wagniskapital geflossen.
Mit ihrem Ansatz, durch Kombination von persönlicher Stilberatung und algorithmischer Unterstützung maßgeschneiderte Outfits zu liefern, haben beide Unternehmen Pionierarbeit in ihren jeweiligen Marktsegmenten geleistet. „Als Europas zwei stärkste Player in diesem Bereich haben wir immer das Wachstum des anderen verfolgt, von den Erfolgen des anderen gelernt und die Stärken des anderen bewundert“, so Bösch abschließend.