OwnerChip: Wiener Krypto-Startup verbindet NFC-Chips mit NFT-Kunst
Ist das der smarteste Startup-Name seit langem, den man in der Krypto-Industrie gehört hat? Mit OwnerChip hat sich rund um Geschäftsführer Michael Schramm ein Krypto-Startup formiert, das den Brückenschlag zwischen der digitalen Welt der NFTs und der analogen Welt von Kunstgegenständen – mit einem Chip schaffen will. Dazu werden NFC-Chips an Kunstobjekten wie Gemälden angebracht. Wer den NFC-Chip per Smartphone ausliest, bekommt zusätzliche Inhalte zum Kunstobjekt aufs Display – ein neuer Weg für Künstler:innen, um digitales Storytelling zu betreiben.
Gründer und Geschäftsführer Schramm hat für die 2022 gegründete Firma eine Reihe bekannter Mitgründer und Investoren an Bord geholt – und zwar Lukas Götz von block42, die Grazer Startup-Schmiede Moshbit und Investor und Krypto-Afficionado Niki Futter. „Wir verbinden wertvolle physische Objekte wie Kunstwerke, Mode und Frachtgut mit Blockchain und NFTs, um den Nachweis der Echtheit, des Eigentums und der sicheren Handelbarkeit auf digitalen Börsen zu ermöglichen“, heißt es seitens des Unternehmens. Künstler:innen können bereits Starter-Kits, die 5 NFC-Chips beinhalten, bei OwnerChip bestellen, und erhalten dann auch Zugriff auf die App. Mit der App können sie digitale Inhalte rund um ihr Kunstobjekt erstellen und auch bestimmen, wer darauf Zugriff bekommt.
Der NFC-Chip, den man an einem Kunstobjekt anbringt, lässt gewissermaßen einen digitalen Zwilling auf der Blockchain entstehen, den der Künstler dann in einer Krypto-Wallet wie Metamask speichern kann. Ein Beispiel eines ziemlich wertvollen Objekts, das gechipt wurde: Die Osmium-Violine von Kurt Assam und Karl Großschädl, die als eine der wertvollsten neuen Violinen der Welt gilt. Sie ist mit 541 Osmium-Einlagen (Osmium zählt zu den Platinmetallen) und 298 Edelsteinen (Brillanten, Rubine, Saphire und Tsavorite) bestückt, die alle jeweils in 18-karätiges Gold eingelegt und in die Geige eingearbeitet worden sind.
Digitaler Zwilling für Kunstobjekte
Für Künstler:innen sollen die OwnerCip-NFCs mehrere Vorteile mit sich bringen: „In einer überfüllten Kunstwelt ist es nicht immer einfach, sich einen Namen zu machen. Mit einem digitalen Zwilling, NFC-Integration und der Freiheit, Ihre kreative Vision auszudrücken, wird Ihre Kunst die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen“, heißt es seitens OwnerChip. Gerade Krypto-affine Kunstliebhaber:innen könnte man mit den Chips des Wiener Startups ansprechen. Und theoretisch handelbar werden die Kunstobjekte auch mit den Chips.
Denn jeder NFC-Chip korrespondiert mit einem Krypto-Token, der via Blockchain weiterverkauft werden kann. „Die Integration von NFC-Chips öffnet die Tür zum Handel mit Ihren Kunstwerken auf web3-Marktplätzen und eröffnet eine neue Ära der Zugänglichkeit und Interaktion mit Ihren Kreationen. Jedes Mal, wenn Ihre Kunstwerke auf dem Sekundärmarkt weiterverkauft werden, verdienen Sie Tantiemen“, so das Versprechen in Richtung der Künstler:innen. Die Blockchain der Wahl ist dabei aktuell Polygon, also eine schnelle und günstige Layer-2-Lösung, die auf Ethereum basiert. Wer sich ein Starter-Kit kauft, bekommt 1 Jahr Deckung der Transaktionsgebühren im Polygon-Netzwerk.
Bei der Hardware, also den NFC-Chips, setzt OwnerChip übrigens auf Technologie des europäischen Chip-Riesen Infineon. Dieser hat mit dem „Secora Blockchain Chip“ bereits in Zusammenarbeit mit block42 von Lukas Götz eine NFC-basierte Blockchain-Lösung entwickelt. Auch hier das Ziel: Markenschutz und Authentizität von Luxusgütern. Ob sich das Konzept durchsetzt, bleibt abzuwarten. Der kurze Zeit gehypte NFT-Markt ist nahezu völlig in sich zusammen gekracht, und hat einstige Größen wie den NFT-Marktplatz OpenSea oder Yuga Labs (Bored Ape Yacht Club) mit sich gerissen.