Klimawandel-Studie

Oxfam: Klimaschutz-Trägheit kostet G7-Länder ab 2050 jährlich 4,8 Bio. Dollar

Klima-Proteste in London © Eleanor Farmer/Oxfam
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Die Klimakrise könnte die G7-Staaten im Jahr 2050 durchschnittlich 8,5 Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung kosten, wenn sie keine ehrgeizigeren Maßnahmen zu deren Bekämpfung ergreifen. Der Verlust beliefe sich insgesamt auf 4,8 Billionen Dollar. Das zeigt eine Studie der NGO Oxfam. Laut der Organisation wären die Einbrüche beim Bruttoinlandsprodukt doppelt so hoch wie bei den Folgen der Corona-Pandemie.

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„G7 nur Spitze des Eisbergs“

„Die prognostizierten wirtschaftlichen Turbulenzen in den wohlhabenden G7-Ländern sind nur die Spitze des Eisbergs: In vielen wirtschaftlich benachteiligten Teilen der Welt werden Todesfälle, Hunger und Armut als Folge extremer Wetterereignisse zunehmen“, warnt Max Lawson, Leiter der internationalen Kampagne gegen soziale Ungleichheit bei Oxfam. Die Organisation beruft sich auch auf eine Studie der Weltbank von 2016, laut der bis 2030 zwischen 32 und 132 Millionen Menschen durch den Klimawandel zusätzlich extreme Armut droht.

Basierend auf einer Analyse der Forschungseinrichtung Swiss Re Institut hat Oxfam den Bericht erstellt. Swiss Re hat analysiert, wie die Klimakatastrophe die Volkswirtschaften negativ beeinflussen wird. Das Institut warnt vor schleichenden, chronischen Risiken wie Hitzestress und anderen gesundheitliche Auswirkungen, vor dem Anstieg des Meeresspiegels und der Verringerung landwirtschaftlicher Produktivität.

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Oxfam kritisiert neue Klimaziele

Alle 48 Länder, die in der Studie vorkommen, werden laut der Studie durch den Klimawandel wirtschaftliche Einbußen erleben. Die G7-Staaten, also Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und die USA, kommen dabei noch relativ glimpflich davon. Dagegen könnte beispielsweise Indiens Wirtschaft 2050 um 27 Prozent geringer ausfallen als ohne die Klimakrise. Für die Philippinen prognostiziert die Analyse einen Verlust der Wirtschaftsleistung von 35 Prozent. Kolumbien wird voraussichtlich 16,7 Prozent verlieren.

Oxfam kritisiert die neuen Klimaziele, die G7-Länder im Vorfeld des UN-Klimagipfels COP26, der im November in Großbritannien stattfindet, angeben. Die meisten würden deutlich hinter dem zurückbleiben, was notwendig ist, um die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Staaten seien seit 1990 für ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich. Deswegen sollten gerade sie mit gutem Beispiel vorangehen, so die Studienautoren.

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Mehr Unterstützung für ärmere Länder

Die Regierungen der G7-Staaten würden bisher auch nicht genug zum Versprechen der Industrieländer beitragen, ab 2020 Klimaschutz und Anpassung in den ärmeren Ländern mit jährlich 100 Milliarden Dollar pro Jahr zu unterstützen, so die Umweltschutzorganisation. Nur Großbritannien und die USA hätten eine Erhöhung ihrer Klima-Hilfen zugesagt. Oxfam schätzt, dass sich die Hilfen der G7-Länder 2025 auf ein Jahresniveau von 39 Milliarden Dollar belaufen werden. Davon fließe nur ein Viertel in die Klimawandel-Anpassung, etwa um die Landwirtschaft vor den klimatischen Veränderungen zu schützen.

Oxfam fordert die G7-Regierungen auf, ihre Ziele für die Emissionsreduzierung bis 2030 sofort zu erhöhen. Sie sollten auch ihre Zusagen für die Klimafinanzierung der nächsten Jahre drastisch steigern und sicherstellen, dass mindestens die Hälfte dieser Mittel in die Klimawandel-Anpassung fließt. „Die wirtschaftlichen Argumente für bessere Klimamaßnahmen sind klar. Die G7-Regierungen müssen in den nächsten neun Jahren drastische Maßnahmen ergreifen, um die Emissionen zu senken und die Klimafinanzierung zu erhöhen“, so Lawson.

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