Startup Interviewer

Pacemaker: „Aus der Industrie für die Industrie“

© Pacemaker
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Das 2021 gegründete Startup Pacemaker setzt auf KI-gesteuerte Software, um die Transportwege industrieller Unternehmen optimieren zu können. Christian Jabs, CEO und Gründer von Pacemaker geht im Gespräch mit dem Startup Interviewer auf die Vision und Prozesse dahinter ein.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Christian Jabs: Pacemaker entwickelt KI-basierte Lösungen, die darauf abzielen, globale Lieferketten effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Wir verbinden die industrielle Erfahrung eines Industriekonzerns mit der KI-Expertise eines spezialisierten Softwareanbieters. Mit unseren Lösungen unterstützen wir Unternehmen dabei, Planungsprozesse zu optimieren. Einerseits, um datengestützte Entscheidungen treffen zu können und andererseits, um nachhaltiger wirtschaften zu können.

Das Unternehmen entstand aus einer Initiative von Thyssenkrupp und wurde durch Migrationen des Westphalia DataLabs (2022) und der luxemburgischen Firma WAVES (2025) verstärkt. Mit dieser Kombination aus Industrie- und Softwareexpertise vereinen wir tiefes Branchenwissen und Technologie – ein Ansatz, der direkt aus den Anforderungen der Industrie heraus entsteht.

Das Ziel: ökonomisches und ökologischen Wirtschaften in den Einklang zu bringen. In unserem Team trifft umfangreiche Erfahrung aus dem Bereich Datenanalyse und Softwareentwicklung auf branchenübergreifende Industrieexpertise aus dem Thyssenkrupp-Konzern. So bauen wir die Brücke zwischen Technologie und Anwendungsfeld, ganz getreu unserem Motto: aus der Industrie für die Industrie.

Wer ist im Gründungsteam?

Das Pacemaker-Gründungsteam besteht aus Christian Pixberg (CFO), Robert Kokott (CCO) und mir. Ich fungiere als Gründer und CEO des Unternehmens.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup?

Die Entstehung von Pacemaker ist eng mit den Herausforderungen verknüpft, denen Unternehmen in ihren globalen Lieferketten zunehmend gegenüberstehen. Um dieser Komplexität zu begegnen, hat Thyssenkrupp 2021 begonnen, ein KI-basiertes System zu entwickeln, das Lieferketten wie ein präzises Steuerungssystem optimiert. Denn die Welt hat sich verändert, aber die eingesetzten Planungstools kaum.

Unser Ansatz zielt darauf ab, Abläufe durch Datentechnologie effizienter zu gestalten, Transparenz zu schaffen und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Durch hochpräzise Vorhersagen identifizieren wir den tatsächlichen Materialbedarf, vermeiden unnötig hohe Lagerbestände und tragen dazu bei, signifikant Emissionen zu senken.

Künstliche Intelligenz ist dabei der Schlüssel, da sie Muster und Zusammenhänge aufdeckt, die herkömmliche Methoden und selbst jahrzehntelange Erfahrung nicht erfassen können. Unsere Mission ist es, Unternehmen mit datenbasierten Lösungen zu unterstützen und ihre Lieferketten resilienter zu machen.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz?

Pacemaker zeichnet sich durch die umfassende Tiefe seiner Lösungen und die intensive Zusammenarbeit mit den Kunden aus. Im Bereich der Nachfrageprognosen gehen wir weit über die Bereitstellung von Prognosetools hinaus. Wir unterstützen unsere Kunden aktiv bei der Einführung von KI, indem wir Workshops und Onboarding-Prozesse anbieten, um sicherzustellen, dass die Technologie bestmöglich eingesetzt wird, ohne dabei kundeneigene IT-Ressourcen zu beanspruchen.

Anders als klassische Prognosesysteme berücksichtigen wir auch externe Einflussfaktoren, die wir zentral in unserem DataHub speichern und unseren Kunden zugänglich machen. Um aktuelle Ereignisse und schwer vorhersehbare Entwicklungen einfließen zu lassen, nutzen wir die Event Extraction. So extrahieren wir beispielsweise aktuelle Ereignisse aus den weltweiten Nachrichten in die Berechnungen, um aktuelle Vorhersagen zu ermöglichen.

Unser Angebot im Bereich Carbon Intelligence konzentriert sich auf die KI-gestützte Berechnung von CO₂-Emissionen. Dabei verbinden wir Kundendaten, wie etwa Bill-of-Material-Informationen, intelligent mit Daten aus Emissionsdatenbanken. Ein entscheidender Vorteil: Unsere Lösungen sind flexibel und erfordern kein aufwändiges, zeitintensives Integrationsprojekt wie etwa eine Software-Implementierung.

Schon mit einer begrenzten Menge an Daten können wir innerhalb kürzester Zeit erste Ergebnisse liefern, die in enger Abstimmung mit den Kunden kontinuierlich verbessert werden. Auf diese Weise schaffen wir innerhalb weniger Wochen spürbaren Mehrwert und handfeste Erkenntnisse.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Bei Pacemaker setzen wir auf eine Kombination aus fortschrittlichen Prognosemodellen und hauseigenen entwickelten Lösungen. Dazu gehört das KI-gestützte Demand Forecasting, das über klassische Prognosetools hinausgeht. Der Kunde kann hier die von uns berechneten Prognosen bequem in einer Webanwendung analysieren oder sich die Ergebnisse per Schnittstellen in ein System seiner Wahl ziehen. Es berücksichtigt nicht nur historische Daten, sondern auch externe Einflussfaktoren, wie saisonale Trends, Marktbewegungen oder weltweite Ereignisse. Die Auswirkungen der einzelnen Parameter sind im Tool sichtbar und können bei Bedarf vom Nutzer analysiert oder angepasst werden.

So können unsere Kunden Bedarfe mit hoher Genauigkeit vorhersagen, Überbestände vermeiden und ihre Produktionsplanung optimieren. Ein weiteres hauseigenes Produkt ist unsere Product Carbon Intelligence. Diese Lösung ermöglicht die präzise Berechnung des CO₂-Fußabdrucks von Produkten, indem wir Kundendaten wie Stücklisten mit umfangreichen Emissionsdatenbanken kombinieren.

Viele Unternehmen verfügen über wenig Erfahrung in der Berechnung von Carbon Footprints und sind zunehmend überfordert mit der wachsenden EU-Regulatorik. Mit unserer Software machen wir den Berechnungsprozess deutlich effizienter, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Dadurch unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Transparenz über ihre Klimabilanz zu schaffen.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Pacemaker richtet sich gezielt an Unternehmen des gehobenen Mittelstands, die vor der Herausforderung stehen, ihre globalen und oft komplexen Lieferketten effizient zu steuern und gleichzeitig den steigenden gesetzlichen Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wie für die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der BAM-Verordnung und vielen weiteren Regularien.

Häufig fehlen ihnen jedoch die internen Ressourcen und das notwendige Fachwissen im Bereich Data Science und Künstliche Intelligenz. Hier setzt Pacemaker an: Wir vereinen Datenexpertise mit tiefem Branchenwissen und bieten nicht nur fertige Lösungen, sondern fungieren auch als strategischer Partner und Wegbegleiter.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Thyssenkrupp hält 100 Prozent der Anteile an Pacemaker. Wir stehen aber auch externen Investoren offen gegenüber, um strategische Partnerschaften auszubauen. Weitere Finanzierungsrunden könnten folgen, um die Expansion und Weiterentwicklung zu fördern.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell bei Pacemaker fußt auf Kombination aus Software-as-a-Service (SaaS) und Time-&-Material-Beratung. Wir bieten unseren Kunden KI-gestützte Lösungen an, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Unsere Umsätze generieren wir hauptsächlich durch Lizenzmodelle für die Nutzung unserer Technologieplattform, ergänzt durch projektbasierte Dienstleistungen.

Unsere Software wird in der Regel als abonnementbasierte Lösung bereitgestellt, sodass Kunden regelmäßig von neuen Features und automatischen Updates profitieren. Zusätzlich bieten wir individuelle Workshops, Onboarding-Programme und Beratungsleistungen an, um sicherzustellen, dass unsere Kunden die Technologie optimal einsetzen können und schnell Mehrwerte erzielen. Durch diese Kombination schaffen wir eine langfristige Partnerschaft, die sowohl auf technologischem Fortschritt als auch auf persönlicher Zusammenarbeit beruht.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Hast du spezifische Ziele für die Zukunft?

Unsere Strategie konzentriert sich in erster Linie auf die fortlaufende Optimierung und Erweiterung unserer Technologien. Ein weiterer Schlüsselaspekt unseres Ansatzes ist die einfache Anbindung unserer Lösungen an bestehende Systeme. Stellen Sie sich vor, Ihre Systemlandschaft wird durch präzise KI-Daten ergänzt – direkt integriert in Ihr ERP-System oder sogar in vertraute Tools wie Excel. Unser Anspruch ist es, unseren Kunden genau die Unterstützung zu liefern, die sie benötigen, um ihre Prozesse zu optimieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt für unser Wachstum ist die internationale Expansion. Wir arbeiten daran, unser Angebot über die DACH-Region hinaus auszuweiten und neue Märkte zu erschließen, um unser Geschäft global voranzutreiben. Aktuell ist die USA wegen seiner KI-zugeneigten Wirtschaft interessant für uns. Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr eine Zusammenarbeit mit der Stanford University zusammengeschlossen, um den amerikanischen Markt besser zu verstehen und durch gemeinsame Forschung weitere Anwendungsfälle für unsere KI-Technologie zu identifizieren.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Mein wichtigster Tipp für Gründerinnen und Gründer: Fokussiert euch auf eine klare Vision und versteht die Bedürfnisse eurer Zielgruppe genau. Bleibt flexibel, denn Technologien und Märkte entwickeln sich rasant weiter. Liefert Lösungen, die schnell echten Mehrwert schaffen, und setzt auf starke Partnerschaften sowie ein engagiertes Team.

Zuhören ist dabei entscheidend – ob bei Kunden, Partnern oder im eigenen Team. Eine gute Unternehmenskultur und langfristige Bindungen sind das Fundament für nachhaltigen Erfolg. Investiert in die Menschen, die euer Unternehmen voranbringen, und stellt sie in den Mittelpunkt. Nur gemeinsam könnt ihr Großartiges erreichen.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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