Finanzierung

Pacific Fusion: 900+ Millionen Dollar für die Erzeugung von sauberer Fusionsenergie

Eric Lander wird als Hoffnungsträger für die Zukunft der Fusionsenergie bezeichnet. © The White House
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Eine historische Finanzierungsrunde ging über die Bühne: Das 2023 in Kalifornien gegründete Startup “Pacific Fusion“ verabschiedete sich aus dem Stealth Mode und verkündete ein abgeschlossenes Mega-Investment.

Gründer und CEO Eric Lander und sein Team, bestehend aus Spitzenwissenschaftler:innen der US-Kernfusion-Atomlabore “Lawrence Livermore“ und “Sandia“, erhalten 900 Millionen Dollar, um erschwingliche kommerzielle Fusionsenergie mit Hilfe eines “impulsbasierten magnetischen Fusionsverfahrens“ zu entwickeln.

Wer ist Eric Lander?

Den Namen Eric Lander sollte man kennen. Er ist ein großer Wissenschaftler, Genetiker, Molekularbiologe und Mathematiker. Von ihm wurde das Internationale Humangenomprojekt geleitet, und er war (zumindest zeitweise) wissenschaftlicher Berater von US-Präsident Joe Biden sowie Leiter seines Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik. Obendrauf ist Lander Gründungsdirektor des “Broad Institute“ von MIT und Harvard und leitete die NGO “Science for America“. Zu seinen Auszeichnungen zählen das MacArthur “Genius“-Stipendium und 14 Ehrendoktorwürden.

Pacific Fusion im Silicon Valley

Mit dem erst 2023 gegründeten Startup “Pacific Fusion“, über das bis vor ein paar Tagen noch nicht viel bekannt war, verfolgt Lander die Vision der sauberen Fusionsenergie, um gegen die Klimakrise anzukämpfen. Auch wenn der Durchbruch wohl noch 10 bis 20 Jahre entfernt zu sein scheint, will Lander einer erfolgversprechende Strategie folgen.

Der Traum: leistbare Fusionsenergie in Massenproduktion

Darum geht es: Grundsätzlich wird an der Fusionsenergie schon sehr lange geforscht. Sie hat das Potenzial, günstige und kohlenstofffreie Energie zu erzeugen – vergleichbar mit der Energiegewinnung durch die Sonne.

Pacific Fusion ist nun dabei, ein kompaktes, effizientes System zu bauen, das schnelle magnetische Impulse verwendet, um Wasserstoffkomponenten zu zerquetschen und enorme Energiemengen freizusetzen. Das Modell wird laut Lander aus leicht verfügbaren Materialien gebaut und ist kostengünstig in der Wartung. “In den letzten zwei Jahren haben Durchbrüche bei der Trägheitsfusion und der gepulsten Energieversorgung den Weg zu erschwinglicher Fusionsenergie geebnet“, so Eric Lander.

Nun möchte man auf den jüngsten technologischen Entwicklungen rund um die Fusionsenergie aufbauen und die Innovation nahe an die Kommerzialisierung heranbringen. Konkret bemüht sich Pacific Fusion, einen “Nettogewinn“ an Fusionsenergie – also mehr erzeugte als verbrauchte Energie – im nächsten Jahrzehnt nachzuweisen.

Series A: 900 Millionen Dollar Investment

Obwohl Pacific Fusion eines von mehreren Dutzend Unternehmen ist, die die Vision der sauberen Fusionsenergie verfolgen, erhielt es nun Unterstützung von prominenten Investor:innen, unter ihnen einige der größten Namen des Silicon Valley.

Geleitet wurde die Serie-A-Runde von Hemant Taneja, CEO des Risikokapitalgebers “General Catalyst“. Auch investiert sind unter anderem: Breakthrough Energy Ventures, Lightspeed, Lowercarbon Capital, der Ex-Google-Chef Eric Schmidt, Silicon Valley VC John Doerr, Ken Griffin von Citadel und LinkedIn-Gründer Reid Hoffman.

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“Oft fehlen die Mittel für langfristige, kapitalintensive Projekte“

Die Kapitalzusage in Höhe von 900 Millionen Dollar, die selbst für Unternehmen im Fusionssektor riesig ist, liegt auf dem Tisch. Ausgezahlt wird je nach Erreichen der gesetzten Meilensteine – dabei kann die Investitionssumme noch größer werden, wie Impact Alpha berichtete.

“Wir glauben, dass dieser Ansatz einen klaren Fahrplan bietet, auf dessen Grundlage sich Investoren und das Unternehmen vollständig abstimmen können, und vor allem, dass er das Kapital mit dem Risiko in Einklang bringt, was unserer Meinung nach bei langfristigen, kapitalintensiven Projekten in diesem Bereich so oft fehlt und Risikokapitalinvestitionen oft abschreckt“, so der Lead-Investor General Catalyst in einem Blogeintrag.

Weitere Pioniere im Feld der Fusionsenergie

Wie Wired berichtet, scheinen Startups alle paar Monate über einen Durchbruch im Bereich der Fusionsenergie zu berichten. Übertroffen wurde das 900 Millionen Dollar-Investment bisher von “Zap Energy“. Für sein “Z-Pinch“-Fusionssystem erhielt das Fusionsreaktor-Startup 130 Millionen Dollar. Auch „Commonwealth Fusion“ erreichte für sein “Tokamak“-Design zur Erzeugung von Kernfusion in einer Hyper-Series-B-Runde bereits 2021 1,8 Milliarden Dollar.

Definitiv erhöht das Wachstum der KI das globale Interesse an sauberer Fusionsenergie, was die Entwicklungen in diesem Bereich weiter vorantreiben dürfte. Immerhin kann Fusionsenergie vielfältig eingesetzt werden, von der Strom- und Wärmeerzeugung über die Wasserstoffproduktion und industrielle Anwendungen bis hin zur Raumfahrt.

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