Palantir: Das Big-Data-Geschäft verlangsamt sich
Es sind immer noch satte Zuwachsraten, aber das Rekordjahr 2020 wird das börsennotierte Big-Data-Unternehmen Palantir wohl so schnell nicht mehr erreichen können. Das Corona-Jahr war auch wirklich gut für das Unternehmen, das CEO Alex Karp und der heutige Star-Investor Peter Thiel 2003 gründeten. Der Umsatz lag 2020 bei 1,1 Milliarden Dollar (plus 47% YOY), doch kostendeckend ist das immer noch nicht.
Und: Das Wachstum für 2021 bei Umsatz wird mit 30 Prozent vorausgesagt. Das ist ordentlich, aber den Börsianern nicht genug, die den Aktienkurs des Unternehmens mit 13 Prozentpunkten ins Minus schickten. Wichtigster Treiber des Geschäfts sind millionenschwere Verträge mit staatlichen Behörden auf der ganzen Welt. Der Deal mit der britischen Gesundheitsbehörde NHS, die sich Software für die Datenauswertung in der COVID-Pandemie zukaufte, ist ein gutes Beispiel dafür.
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Weiter Verluste
Auch im vierten und letzten Quartal 2020 hat Palantir wieder solche Deals einfädeln können. Das Unternehmen zog 21 Verträge mit einem Gesamtwert von jeweils 5 Mio. Dollar oder mehr an Land, darunter 12 Verträge mit einem Wert von jeweils 10 Mio. Dollar. Doch auch das reichte nicht: Der Verlust lag im vierten Quartal bei 156,6 Millionen Dollar. Ab 2025, so das Unternehmensziel, soll der jährliche Umsatz bei vier Milliarden Dollar liegen.
Palantir ist nach wie vor stark abhängig von Deals mit Regierungsbehörden. Das war auch der große Umsatztreiber 2020, während die Zahl der Corporate-Kunden lediglich um 4 Prozent zulegte. Das könnte mehrere Gründe haben: Zum einen ist Palantir-Software sehr teuer, zum anderen passt sie wohl nicht immer zu privaten Unternehmen. Bloomberg zufolge soll Palantir in der Vergangenheit auch mehr wie eine Consulting-Firma agiert haben und weniger als Anbieter von Software-as-a-Service. Mitarbeiter wurden entsendet, um den Umgang mit der Software zu erklären – das passte Behörden eher als Unternehmen.