Paptic: 23 Millionen Euro für nachhaltige Verpackungsmaterialien
Das finnische Jungunternehmen Paptic entwickelt faserbasierte Verpackungsmaterialien, um die Verpackungsindustrie nachhaltiger zu gestalten. Gemeinsam mit dem European Circular Bioeconomy Fund (ECBF), dem US-amerikanischen Chemieunternehmen Ecolab und dem japanischen Handelshaus Itochu Fibre Ltd. hat die Jungfirma nun eine Series A-Finanzierung in Höhe von 23 Millionen abgeschlossen, um das Wachstum voranzutreiben und ihr Materialportfolio zu erweitern.
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Paptic ersetzt Kunststoff in flexibler Verpackung
„Wir freuen uns, dass unsere Arbeit und unsere Lösungen zur Verringerung des Einsatzes fossiler Rohstoffe in flexiblen Verpackungen als nachhaltige und kommerziell tragfähige Alternativen für heute und morgen anerkannt werden. Unsere erneuerbaren und recycelbaren Materialien, die sich durch eine einzigartige Haptik auszeichnen, sind effizient in bestehenden Verarbeitungslinien einsetzbar, um Kunststoffe in flexiblen Verpackungen zu ersetzen“, sagt Tuomas Mustonen, CEO und Mitgründer von Paptic Ltd.
Paptic will einen gewaltigen Markt mit seinen Lösungen ansteuern. Der globale Markt für flexible Verpackungen werde auf mehr als 200 Milliarden Euro jährlich geschätzt – 70 Prozent der verwendeten Materialien seien Kunststoffe. Bei fast der Hälfte der Endanwendungen lasse sich Kunststoff durch erneuerbare und recycelbare Paptic-Materialien ersetzen. Viele bekannte Unternehmen hätten sich bereits verpflichtet, von Kunststoffen auf Verpackungslösungen aus nachhaltigen Quellen mit CO2-armen Wertschöpfungsketten umzusteigen.
ECBF fördert Kreislaufwirtschaft-Unternehmen
So tauscht beispielsweise die Firma fischertechnik bereits bei der Verpackung ihres biobasierten Baukastens „Animal Friends“ Kunststoff durch Paptic-Material aus. Darüber hinaus soll das faserbasierte und recycelbare Material die Herstellung einer neuen, wirklich nachhaltigen Lösung für Gemüseverpackungen ermöglichen. Hierbei sollen alle Aspekte der Nachhaltigkeit im Fokus stehen, einschließlich des Substrats, des Designs, des Drucks und der Wiederverwertbarkeit.
Der 2020 gegründete ECBF investiert in DeepTech-Unternehmen, die den Übergang zu einer nachhaltigen und biobasierten Kreislaufwirtschaft unterstützen. Mit dieser neuen Investition möchte der Nachhaltigkeitsfonds neue Materialien, die auf natürlichen Fasern statt auf fossilen Rohstoffen basieren, fördern. Außerdem will man die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Plastikmüll sowie Ressourcenknappheit angehen.
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Jungfirma will bis 2030 klimaneutral werden
Die neue Finanzierung soll das Wachstum von Paptic unterstützen und das Materialportfolio erweitern. Sie soll auch die Fähigkeit des Unternehmens verbessern, seinen globalen Kundenstamm zu bedienen und die industrielle Skalierung der neuen Schäumungstechnologie zu beschleunigen. Darüber hinaus unterstützt die Investition die Verpflichtung des Unternehmens, bis 2030 klimaneutral zu sein.
Guillaume Gras, Investment Director beim ECBF, kommentiert: „Die vielfältige Einsetzbarkeit der recycelbaren Paptic-Materialien bietet eine hervorragende Basis, die Verwendung fossiler Materialien als Verpackungsmaterial zu reduzieren. Unsere Investition wird Paptic die Ressourcen geben, um die internationale Expansion zu beschleunigen, sowie die wachsende Nachfrage nach innovativen Verpackungsmaterialien bedienen.“