Patagonia-Gründer schenkt 3-Milliarden-Firma dem Kampf gegen Klimawandel
war er für viele bis dato schon ein Held, wird er nun zur Legende: Der 83-jährige Gründer Yvon Chouinard und dessen Familie haben die etwa drei Milliarden Dollar schwere Firma Patagonia komplett einer Treuhandgesellschaft bzw. einer Non-Profit-Organisation geschenkt. „Jedes Jahr wird das Geld, das wir nach der Reinvestition in das Unternehmen verdienen, als Dividende ausgeschüttet, um die Krise zu bekämpfen“, so Chouinard in einem offenen Brief.
Patagonia wurde 1973, also vor fast 50 Jahren, von Kletter-Profi Chouinard gegründet und steht heute für nachhaltige, ökologische Outdoor-Bekleidung. Wurde bisher bereits 1 Prozent des Umsatzes des Unternehmens an Umweltschutzorganisationen und Co. gespendet, werden es künftig pro Jahr geschätzte 100 Millionen Dollar sein, die über den Patagonia Purpose Trust bzw. die neue NGO Holdfast Collective in den Kampf gegen die Klimakrise investiert werden.
„Wir tun zwar unser Bestes, um die Umweltkrise zu bekämpfen, aber das reicht nicht aus. Wir mussten einen Weg finden, um mehr Geld in die Bekämpfung der Krise zu stecken und gleichzeitig die Werte des Unternehmens zu bewahren“, so Chouinard. Die Stimmrechtsanteile seiner Familie liegen nun im Patagonia Purpose Trust (ca. 2 Prozent), die restlichen 98 Prozent gehören der NGO. So wollen Chouinard und seine Familie, denen das Unternehmen bisher gehörte, sicherstellen, dass der einzige Unternehmenszweck nun die Bekämpfung der Klimakrise ist.
IPO wäre „Desaster“ gewesen
„Eine Möglichkeit war, Patagonia zu verkaufen und das gesamte Geld zu spenden. Aber wir konnten nicht sicher sein, dass ein neuer Eigentümer unsere Werte beibehalten oder unser Team von Mitarbeitern auf der ganzen Welt weiter beschäftigen würde“, schreibt Chouinard. „Ein anderer Weg war, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Was für ein Desaster das gewesen wäre. Selbst börsennotierte Unternehmen mit guten Absichten stehen unter zu großem Druck, kurzfristige Gewinne auf Kosten der langfristigen Vitalität und Verantwortung zu erzielen.“ Deswegen also der Weg über Trust und NGO.
Chouinard hat mit Patagonia immer schon bemerkenswerte Aktionen im Zeichen des Umweltschutzes geliefert. In einer großen Anzeige in der New York Times etwa schrieb man „Don’t buy this Jacket“, um auf den Konsumwahn hinzuweisen. Außerdem wurden im Kapmf gegen Politiker:innen, die den Klimawandel leugneten, Short mit Etiketten, auf die „Vote the assholes out“ gedruckt war, verkauft. Auch die Trump-Regierung wurde verklagt, um die „National Monuments“-Schutzgebiete zu verteidigen.