PayPal: Kryptotrading nun auch in Großbritannien möglich
PayPal ermöglicht es Nutzer in Großbritannien zum ersten Mal, Kryptowährungen über die Zahlungsplattform zu kaufen, zu halten und zu verkaufen. Bislang war das Angebot nur in den USA verfügbar. Das zeigt einerseits die hochtrabenden Pläne des Anbieters, treibt andererseits aber auch den Bitcoin-Preis weiter nach oben. Vorerst sind vier Kryptowährung verfügbar.
Dabei handelt es sich um Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash, berichtet der Guardian. Gehandelt wird direkt in der PayPal-App: Die bekommt einen eigenen „Krypto-Tab“, der Echtzeit-Währungskurse anzeigt und Inhalte bietet, „um allgemeine Fragen zu beantworten und mehr über Kryptowährungen zu erfahren“ – einschließlich potenzieller Risiken, so PayPal. Die App dient gleichzeitig auch als Wallet, gehandelt werden kann über die mobile Anwendung, aber auch über die PayPal-Webseite.
PayPal: Krypto-Handel schon ab nächster Woche
Ziel sei es auch dazu beizutragen, „mehr Menschen mit der Technologie und ihrer Funktionsweise vertraut zu machen“. Die Corona-Pandemie habe „den digitalen Wandel und die Innovation in allen Aspekten unseres Lebens beschleunigt“, einschließlich der Digitalisierung des Geldes und der „stärkeren Akzeptanz digitaler Finanzdienstleistungen durch die Verbraucher“, heißt es im Evening Standard unter Verweis auf PayPal. Wann genau der Krypto-Handel flächendeckend in Großbritannien möglich sein soll, ist noch nicht klar – der Start soll aber bereits nächste Woche erfolgen. PayPal bestätigte darüber hinaus, dass der Service „in den nächsten Wochen allen berechtigten Kunden zur Verfügung stehen wird“.
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Auf Gegenliebe stößt der Schritt allerdings nicht überall. Die Regierungsbehörden seien „besorgt über das Potenzial für Verbraucherschäden durch unbeständige Preise“. Laith Khalaf, Leiter der Investitionsanalyse beim Finanzunternehmen AJ Bell, hatte gegenüber dem Guardian auch entsprechende Zahlen auf Lager: So hätten 14 Prozent der britischen Kryptokäufer ihre Käufe mit Schulden finanziert. Menschen würden Gefahr laufen, „vom Kryptowährungswahn aufgesogen und wieder ausgespuckt zu werden“. Die Präsenz von PayPal sei aber insofern positiv, als dass das börsennotierte Unternehmen bereits einer behördlichen Kontrolle unterliege.
Unklarer Marktstart in Europa
Die erste Ankündigung das Traden von Kryptowährungen implementieren zu wollen, erfolgte bereits im Oktober 2020 – und trieb die Kurse damals gehörig nach oben. Die Kursrallye zog sich bis April 2021, damals lag der Bitcoin-Kurs bei fast 65.000 US-Dollar. Auch heute profitierte der Bitcoin-Kurs von der Ankündigung, er stieg zum ersten Mal seit Monaten wieder über die Grenze von 50.000 US-Dollar. Mit dem Markteintritt in Großbritannien stellt sich jedenfalls auch die Frage, wann Europa folgen wird. Bislang gibt es dazu allerdings noch keinerlei offizielle Statements.
Offen ist auch noch, in welche Richtung sich PayPal entwickeln will. Schon im vergangenen Jahr berichteten wir anhand von Konkurrent Revolut, dass sich Super-Apps in der Fintech-Welt breitmachen. Bei Revolut konnten Nutzer schon damals Kryptowährungen, Gold und Silber kaufen, in Aktien investieren, Versicherungen abschließen, sich ihr Finanzleben analysieren lassen oder ihre Abos von der App aus verwalten. Seit einigen Wochen vermittelt Revolut auch Hotelzimmer. Auch Bitpanda hat ähnliche Pläne: Schon vor längerer Zeit haben die Gründer das Ziel formuliert, dass sie zu einem großen europäischen Neobroker werden wollen, bei dem man in verschiedenste Asset-Klassen investieren kann. Gut möglich, dass auch PayPal in diese Richtung denkt.
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