Wirtschaft

„Permanenter Wohlstandsverlust“: Deutschland fällt 2023 in die Rezession

Rezession. © Unsplash
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Der Ukrainekrieg und die reduzierten bzw. ausgefallenen Gaslieferungen aus Russland lässt Europas größte Volkswirtschaft direkt in die Rezession steuern. Erwartet haben dies Ökonom:innen bereits, nun liegen die Zahlen dazu am Tisch. Für das kommende Jahr erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute für das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt einen Rückgang um 0,4%, für das Jahr 2024 einen Anstieg um 1,9%.

Das geht aus einer gemeinsamen Diagnose hervor, die das ifo Institut in München, das IfW in Kiel, das IWH in Halle und das RWI in Essen soeben gemeinsam veröffentlicht haben. Die verbleibenden Liefer- und Speichermengen von Gas würden im Winter nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. „Die Unternehmen haben bereits damit begonnen, ihren Gasverbrauch spürbar einzuschränken“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Bei normalen Witterungsbedingungen würde es zwar zu keiner Gasmangellage kommen, aber die Versorgungslage bleibe äußerst angespannt. Die geleckten Gas-Pipelines in der Nordsee verschärfen die Situation zusätzlich.

Von einer Rezession spricht man, wenn es an zwei hintereinander folgenden Quartalen einen Rückgang beim Wirtschaftswachstum gibt. Ein BIP-Rückgang von 0,4% 2023 ist aber nicht so dramatisch wie im Jahr 2020, als die Corona-Krise für ein BIP-Minus von 3,7% sorgte. Hier die Zahlen im Detail:

Rezession in Europa dürfte nicht mehr zu vermeiden zu sein

„Keine erhöhte Arbeitslosigkeit“ zu erwarten

„Mittelfristig dürfte sich die Lage zwar etwas entspannen, dennoch dürften die Gaspreise deutlich über Vorkrisenniveau liegen. Dies bedeutet für Deutschland einen permanenten Wohlstandsverlust“, heißt es weiter. Parallel zur Veröffentlichung des Berichts kommen News, dass die deutsche Regierung satte 200 Milliarden (!) Euro in die Hand nehmen will, um die enorm gestiegenen Gaskosten über einen Preisdeckel zu stützen.

Immerhin gibt es auch ein wenig Positives im Wirtschaftsausblick – so soll es keine stark erhöhte Arbeitslosigkeit geben. „Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, die im kommenden Jahr weiter ansteigen dürften, sorgen für deutliche Kaufkraftverluste. Sowohl einkommensschwache Haushalte als auch Unternehmen sind deshalb auf weitere Unterstützung der Politik angewiesen“, so Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Sprecher der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose. „Bei den Unternehmen ist allerdings darauf zu achten, dass es nicht zu dauerhaften Subventionen kommt. Immerhin zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil, aufgrund des Personalmangels in vielen Branchen ist trotz der Wirtschaftskrise keine erhöhte Arbeitslosigkeit zu erwarten.“

Heftiger Herbst: Wir drohen in die 1970er zurück zu fallen – inklusive Rezession

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