Perplexity: AI-Startup steigt zum Unicorn auf, soll Google herausfordern
Wenn man als potenzieller Herausforderer von Google gehandelt wird, dann schadet das sicher nicht – immerhin hat das Image auch OpenAI im Gespann mit Microsoft geholfen, Google zum Tanz aufzufordern. Aber diesmal geht es nicht um den ChatGPT-Macher, sondern um das Startup Perplexity AI von Johnny Ho, Aravind Srinivas und Denis Yarats. Dieses setzt unter anderem auf den Open-Source-Modellen von Mistral AI und Meta (Llama) auf, um seinen Usern eine AI-unterstützte Antwort-Maschine anbieten zu können.
Um nun besser mit dem Suchgiganten konkurrieren zu können, hat Perplexity heute bekannt gegeben, in einer frischen Finanzierungsrunde 62,7 Millionen Dollar bei einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar aufgenommen zu haben. Das Geld stammt von Daniel Gross (ehemaliger Head of AI bei Y Combinator), Stanley Druckenmiller, Garry Tan (CEO of Y Combinator), Dylan Field (CEO of Figma), Brad Gerstner (Founder & CEO of Altimeter Capital), Laude Capital, Lip-Bu Tan (former CEO of Cadence) und Jakob Uszkoreit (co-inventor of Transformers). Die bestehenden Investoren Jeff Bezos, NVIDIA, Tobi Lutke, Elad Gil, Nat Friedman, Naval Ravikant, Andrej Karpathy, IVP und NEA ziehen mit.
Aufmerksame Leser:innen haben gesehen, dass sich perplexity mit Daniel Gross und Elad Gil zwei Investoren mit dem aus Österreich hervorgegangenen AI-Startup Magic.dev teilt, das an einem AI-basierten Programmierer arbeitet.
Noch ein Zwerg im Vergleich zu ChatGPT
Außerdem hat Perplexity Partnerschaften mit SoftBank aus Japan und der Deutsche Telekom geschlossen – das soll helfen, um das AI-Tool an deren Endkonsumenten bzw. Business-Kunden heranzutragen. Denn Perplexity finanziert sich anders als Google nicht primär über Werbung, sondern bietet seinen zahlenden Pro-Usern eine bessere Version seiner App an. Diese beinhaltet etwa Zugriff auf neuere und bessere AI-Modelle wie GPT-4 von OpenAI und Claude 3 von Anthropic oder unbegrenzten Datei-Upload.
Außerdem setzt Perplexity zunehmend auf zahlende Enterprise-Kunden, die ihren Mitarbeiter:innen ein AI-getriebenes Search-Tool zur Verfügung stellen wollen. dem Startup zufolge sollen bereits Stripe, Zoom, Bridgewater, Snowflake, Universal McCann, Thrive Global, Databricks, Paytm, ElevenLabs, HP, Vercel und Replit zu den Kunden zählen. Die Preise starten dabei beo 40 Dollar/Monat bzw. 400/Jahr und User. Durch die Partnerschaften mit der DT und Softbank erwartet sich das Team von Perplexity, vor allem in Deutschland und Japan schneller zu wachsen.
Gegen Google, aber auch gegen ChatGPT und Microsofts Suchmaschine Bing ist Perplexity aber noch ein Zwerg. Das zeigt zumindest eine Traffic-Analyse von SimilarWeb aus dem März 2024. Perplexity zufolge würde man aber immerhin mittlerweile 169 Millionen Anfragen pro Monat verarbeiten.
Perplexity will die Internetsuche revolutionieren und Google schlagen