Übernahmegespräche

Perplexity will Chrome im Fall der Abspaltung von Google kaufen

Google Chrome: Perplexity könnte Browser kaufen © Growtika on Unsplash
Google Chrome: Perplexity könnte Browser kaufen © Growtika on Unsplash
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Perplexity, das AI-Startup, das sich mit dem Suchmaschinenriesen Google messen will, könnte möglicherweise dessen Browser Chrome kaufen, falls dieser ihn verkaufen muss. Dieses Szenario ist nicht ausgeschlossen, immerhin will das US-Justizministerium den Konzern aufgrund von Vorwürfen von Verstößen gegen das Kartellrecht zerschlagen. Google könnte gezwungen sein, Chrome zu verkaufen.

Perplexity hält sich für fähig zur Chrome-Übernahme

Dmitry Shevelenko, Chief Business Officer von Perplexity, wollte laut The Verge eigentlich nicht in einem Prozess über die Lösung des Suchmonopols von Google aussagen, weil er Vergeltungsmaßnahmen des Konzerns fürchtete. Nachdem er jedoch vor Gericht vorgeladen wurde, nutzte er die Gelegenheit, um den Kauf von Chrome anzubieten. Auf die Frage eines Anwalts, ob Perplexity glaube, dass außer Google noch jemand einen Browser in der Größenordnung von Chrome betreiben könne, ohne dessen Qualität zu mindern oder dafür Gebühren zu verlangen, antwortete Shevelenko: „Ich denke, wir könnten es tun.“

Es ist nicht das erste Mal, dass der KI-Aufsteiger seinen Namen in den Ring wirft, um eine große Technologieplattform zu übernehmen, die von der US-Regierung belagert wird. Das noch nicht einmal drei Jahre alte Unternehmen denkt auch, dass es TikTok kaufen könnte. Die beliebte Social-Media-App ist in den USA mit einem immer länger werdenden Verbot aufgrund von Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit konfrontiert, da es dem in China ansässigen Unternehmen ByteDance gehört.

Illegales Monopol: Google wird Business-Sparten verkaufen müssen

Trump-Regierung will Chrome-Verkauf erzwingen

Das US-Justizministerium hat sich am Montag laut Handelsblatt mit Nachdruck für die Zerschlagung von Google ausgesprochen. Der Verkauf von Chrome ist hierbei eine Kernforderung der Trump-Regierung. Der beliebte Webbrowser lenkt Milliarden von Suchanfragen und Werbedollar zu Googles Suchmaschine. Das Unternehmen wehrt sich dagegen und kündigte bereits eine Berufung an. Hintergrund ist ein Urteil vom vergangenen August, in dem ein Bundesgericht Google ein „illegales Monopol“ bescheinigt hatte. Der Konzern habe dieses mit unlauteren Mitteln aufrechterhalten, hieß es damals.

Shevelenko war wohlgemerkt kein freiwilliger Zeuge. Das Justizministerium hat ihn vorgeladen, um zu demonstrieren, wie sich das Suchmonopol von Google auf neue generative AI-Unternehmen auswirkt. Dennoch war Shevelenko offenbar bereit, Beschwerden gegen Google vorzubringen. Ihm zufolge gibt es einen „Dschungel“ von Android-Einstellungen, durch den Nutzer:innen navigieren müssen, um Perplexity als Standard-KI-Assistenten einzustellen. Selbst wenn der Assistent auf einem Android-Telefon als Standard-Assistent eingestellt ist, habe er immer noch nicht den gleichen Stellenwert wie der Google-Assistent. Denn Nutzer:innen müssen immer noch eine Taste drücken, um ihn zu aktivieren, anstatt ein Weckwort wie „Hey Google“ zu verwenden.

Perplexity will AI-Suchmaschine auf Samsung- und Motorola-Smartphones bringen

Google hält Unternehmen „Waffe an den Kopf“

Laut Shevelenko hat Perplexity in der Vergangenheit mit vielen Telefonherstellern gesprochen, um in den USA den AI-Assistenten bei deren Smartphones zum Standard zu machen. Doch ihm zufolge hatten diese Hersteller immer wieder Angst, Google-Umsatzanteile oder Google-Vereinbarungen zu verlieren. Unternehmen, die einen Vertrag mit Google haben, hätten im Grunde eine „Waffe am Kopf“, weil der Suchmaschinengigant ihnen erhebliche Umsatzbeteiligungen entziehen kann.

Richter Amit Mehta stellte in der ersten Phase des Verfahrens fest, dass Google Ausschlussvereinbarungen mit Telefon- und Browserherstellern getroffen hat, um Vertriebskanäle zu sperren. Viele dieser Vereinbarungen würden die Unternehmen daran hindern, bestimmte Arten von Verträgen abzuschließen, die den Status von Google auf ihren Produkten verdrängen könnten.

Shevelenko sagte, dass ein ungenanntes Unternehmen – bei dem es sich Berichten zufolge um Motorola zu handeln schien – zugestimmt habe, Perplexity auf seinen Geräten vorzuladen, es aber nicht zum Standard-Assistenten gemacht habe, „obwohl beide Parteien dies wollten.“ Er sagte aus, dass Perplexity und der Telefonhersteller „alle kreativen Umgehungsmöglichkeiten“ ausprobiert hätten, um Googles Beschränkungen zu umgehen. Doch das Unternehmen konnte keinen Weg finden, „aus ihren Google-Verpflichtungen herauszukommen.“

Dennoch scheint Shevelenko nicht davon überzeugt zu sein, dass sich Google tatsächlich zum Verkauf von Chrome zwingen lässt. Seinem Unternehmen scheint es eher darum zu gehen, Googles Vertriebsvereinbarungen für die Suche zu beenden. Und vor Gericht warnte Shevelenko, dass es besorgniserregend wäre, wenn ein Unternehmen wie OpenAI Chrome kauft (wie einer seiner Geschäftsführer am Dienstag aussagte, dass es dafür offen wäre) und das Open-Source-Modell von Chromium aufgibt oder das Produkt nicht angemessen unterstützt.

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