Ausblick

Personalisierte Medizin, Longevity und KI-Agenten – Die 8 großen HealthTech-Trends 2025

Prognose: Der Wandel im Gesundheitssektor wird von einer wachsenden Bereitschaft der Menschen geprägt sein, diverse Gesundheitsleistungen aus eigener Tasche zu bezahlen. © Canva
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Was hält der HealthTech-Sektor 2025 für uns parat? Definitiv bleib künstliche Intelligenz auch dieses Jahr ein heißes Thema. Auch Telemedizin, personalisierte Medizin, KI-Agenten und Longevity werden das Gesundheitswesen grundlegend verändern. Erwartet wird, dass Gesundheitsorganisationen 2025 eine höhere Risikobereitschaft für KI zeigen – zugunsten Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Europäische HealthTech-Unternehmen erzielten 2024 eine Finanzierung von 11,6 Milliarden US-Dollar, wie das Startup-Medium Sifted berichtete. Dies entspricht laut Daten von Dealroom einem Anstieg von 9,7 Mrd. Dollar gegenüber 2023. 

Hier sind die wichtigsten Trends, die den Sektor nachhaltig verändern werden.

KI und ML für präzisere Diagnosen

Künstliche Intelligenz und Machine Learning haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Krankheiten diagnostiziert werden, zu verändern. KI-Tools, vor allem Bilderkennungsalgorithmen, ermöglichen präzisere Diagnosen in Bereichen wie Radiologie, Dermatologie und Pathologie. So können KI-gesteuerte Systeme bei der Behandlung von Krebs und seltenen Hautkrankheiten helfen, indem sie Patient:innen besser analysieren, Ergebnisse prognostizieren und optimale Behandlungspläne erstellen.

Dies bedeutet einerseits Entlastung für das Gesundheitspersonal, andererseits erfordert es, dass Fachkräfte im Umgang mit solchen KI-Systemen geschult werden. Ebenso wird es immer wichtiger, dass Organisationen, die KI-Lösungen implementieren möchten, ihr Datenmanagement verbessern. Auch schlüsselfertige KI-Lösungen setzen eine solide Datenverwaltung voraus, um im Patientenmanagement effizient zu unterstützen.

Ambient Listening reduziert klinische Dokumentation

Ein weiteres KI-Tool, das 2025 Einzug in so manche Arztpraxis erhalten wird, ist Ambient Listening – eine maschinenlerngestützte Audiolösung.Es handelt sich dabei um eine Spracherkennungstechnologie, die von Ärzten und Gesundheitspersonal eingesetzt wird, um Gespräche zwischen Ärzt:innen und Patient:innen in Echtzeit aufzunehmen und zu analysieren. Anschließend werden aus den Informationen relevante klinische Notizen extrahiert.

Einer der Vorteile: Ärzt:innen können sich dank KI-Unterstützung auf Patient:innen konzentrieren, anstatt Multitasking betreiben zu müssen. Laut dem HealthTechMagazine wurde bei Ambient Listening ein klarer ROI in Bezug auf die klinische Effizienz festgestellt.

Visuelle und auditive KI-Patientenanalyse

In der Pflege werden Kameras, Sensoren und Mikrofone in Patientenzimmern eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Sie können nicht nur Alarm schlagen, wenn eine:r Patient:in beispielsweise aus dem Bett aufstehen möchte, sondern auch das Pflegepersonal informieren, um Stürze zu verhindern. Zudem werden sie wertvolle Daten erfassen, die von KI-Plattformen analysiert werden, um die Pflegequalität kontinuierlich zu verbessern.

Ab 2025 und darüber hinaus wird erwartet, dass immer mehr KI-Lösungen maschinelles Sehen und Umgebungshören kombinieren, um die proaktive Patientenpflege und klinische Arbeitsabläufe zu optimieren.

KI-Agenten, die selbstständig Aufgaben übernehmen

KI-Agenten werden 2025 eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen. Ihnen obliegt es, medizinische Daten zu analysieren, Diagnosen zu stellen und Behandlungspläne zu koordinieren. Der Vorteil: Im Vergleich zu bisherigen Softwarelösungen reduzieren sie den Verwaltungsaufwand für Ärzt:innen, weil sie autonom agieren.

Patient:innen profitieren davon, dass die KI-Agenten die Navigation im Gesundheitssystem einfacher und transparenter machen. Zudem können sie personalisierte Empfehlungen basierend auf Diagnosen abgeben.

Telemedizin als Ergänzung zur persönlichen Betreuung

Ein großer Trend für 2025 ist die Weiterentwicklung der Telemedizin, vor allem im amerikanischen Gesundheitswesen, das mit einer alternden Patientenpopulation und Ärztemangel zu kämpfen hat.

Während Telemedizin während der Covid-Pandemie verstärkt, aber rudimentär eingesetzt wurde, steht nun die Entwicklung eines ganzheitlichen digitalen Gesundheitssystems an. Dazu gehören die Fernüberwachung des Gesundheitszustands, telemedizinische Besuche und tragbare Gesundheitsgeräte.

Dabei kommt auch IoT-Technologie zum Einsatz, die es ermöglicht, Gesundheitsdaten in Echtzeit zu sammeln und zu analysieren, um personalisierte, datengestützte Therapien anzubieten. Auf europäischer Ebene ist das schwedische Startup Doccla mit seiner Plattform für digitale Überwachung und Betreuung von Patient:innen führend. In Österreich wurde das Telemedizin-Projekt „ADAPT“ im Rahmen des HerzMobil-Programms in der Steiermark ins Leben gerufen, um die Betreuung von Herzinsuffizienz-Patient:innen zu verbessern.

Personalisierte Medizin durch Genomik und Proteomik

Im Mittelpunkt stehen hier maßgeschneiderte Gesundheitslösungen, die auf den Genen, dem Lebensstil und der Umwelt eines Menschen basieren. Schlüsseltechnologien sind Genomik und Proteomik, die Untersuchungen des gesamten Erbguts eines Organismus bzw. Analysen der Proteine in Zellen und Geweben vorsehen.

Damit werden Ärtz:innen in der Lage sein, Medikamente präziser zu verschreiben und unerwünschte Wirkungen zu minimieren. Ein konkretes Beispiel: Bei einer Krebsbehandlung können Medikamentendosen je nach Bedarf gezielter eingesetzt werden. Als Ergebnis sollten Heilungsraten gesteigert und gleichzeitig die körperliche Belastung der Patient:innen gesenkt werden.

Aber es geht noch weiter: Personalisierte Gesundheitsversorgung nutzt auch KI und Daten, um individuelle Wellness-, Ernährungs- und Fitnesspläne zu erstellen sowie gegen chronische Erkrankungen vorzubeugen. Die personalisierte Medizin hat das Potenzial, die Gesundheitskosten der Gesellschaft zu senken, indem sie den Übergang von reaktiven zu präventiven Maßnahmen fördert.

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Psychische Gesundheit als zentrales Thema

Die psychische Gesundheit bleibt auch in diesem Jahr ein wichtiges Thema. Virtuelle Sitzungen mit Therapeut:innen in VR- oder AR-Umgebungen und KI-gesteuerte Chatbots, die rund um die Uhr Unterstützung bieten, werden für die HealthTech-Zukunft prognostiziert.Ein breiteres Angebot soll den Mangel an psychologischen Unterstützungsdiensten in vielen Teilen der Welt ausgleichen.
In Österreich neu seit dem 1. Januar 2025: Online-Therapiestunden, wie sie das Grazer Startup Instahelp anbietet, können nun bei der Krankenkasse eingereicht werden.

Longevity gewinnt an Beliebtheit

Longevity verlangsamt den Alterungsprozess und fördert die Regeneration des Körpers – das Ziel ist, das biologische Alter zu senken und die Gesundheit zu optimieren. Noch sind diese Verfahren meist den Superreichen vorbehalten: Prominente wie Jeff Bezos und Gwyneth Paltrow setzen auf innovative Methoden wie Ozontherapie, DNA-Analysen oder Infrarot-Saunen. Bezos investierte sogar in Altos Labs, ein Unternehmen für Zellverjüngungsforschung.

Invasive Techniken greifen direkt in körperliche Prozesse ein. Bei der Inuspherese wird das Blut von schädlichen Stoffen gereinigt. Die Ozontherapie bringt medizinisches Ozon in den Körper ein, um die Durchblutung zu verbessern, Entzündungen zu hemmen und den Zellstoffwechsel anzuregen.

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