Personio: Münchner HR-Startup steigt zum Einhorn auf
Zeiterfassung, Personalakte, Stellenausschreibung, Payroll, Performance, Feedback: Das Münchner Startup Personio will die eierlegende Wollmilchsau im Bereich von HR-Software abliefern und seinen Kunden aus dem KMU-Bereich alles aus einer Hand anbieten, was man so zum Management der Belegschaft braucht. Das begeistert auch Investoren ziemlich, die die Firma nunmehr mit 1,7 Milliarden Dollar bewerten.
Die Finanzierungsrunde wird von Bestandsinvestor Index Ventures angeführt, Meritech beteiligt sich erstmals als Co-Lead-Investor, die Bestandsinvestoren Accel, Lightspeed Venture Partners, Northzone, Global Founders Capital und Picus ziehen bei den 125 Millionen Dollar für die Series D auch mit. Auch das zeigt: Die großen Runden in Europa werden mehrheitlich aus den USA gestemmt.
Mit dem frischen Geld will Personio natürlich das Wachstum vorantreiben. Geplant ist etwa eine Einführung eines eigenen Marktplatzes, um Tools wie Slack, Microsoft Teams und andere Software-Lösungen mit HR-Bezug an die eigene Software anzubinden. Nach der DACh-Region, Spanien, Großbritannien, den Nordics und Benelux sollen nun auch Frankreich und Italien angegangen werden. Auch die Mitarbeiterzahl soll von derzeit 500 auf 1.000 verdoppelt werden, und zwar nicht nur in München, sondern auch in Büros in Madrid, London und Dublin.
Etwa 3.000 Kunden
Derzeit sind etwa 3.000 kleinere und mittlere Betriebe Kunden von Personio. Sie bezahlen je nach Unternehmensgröße einen monatlichen Betrag von mindestens 800 Euro. Je nach Funktionsumfang kann diese Abogebühr schon mal auf 3.000 Euro pro Monat und mehr steigen.
Insgesamt hat Personio damit seit Gründung 250 Millionen Dollar an Kapital erhalten. Die beschleunigte Digitalisierung im Jahr 2020 sei der Firma entgegen gekommen, meint Hanno Renner, Mitgründer und CEO von Personio. „Diese erneute Finanzierungsrunde kommt früher als erwartet, da wir immer noch Kapital aus unserer Series C-Runde im Januar 2020 zur Verfügung haben. Das große Interesse und Vertrauen unserer Investoren belegt nicht nur den Mehrwert unserer HR-Software für Kunden, sondern verdeutlicht auch Personios immenses Wachstumspotenzial. Der Markt ist riesig und weiterhin unterversorgt; ich bin überzeugt, dass wir noch ganz am Anfang von unserer Entwicklung stehen.“