„Perspektiven“: Google zeigt künftig zusätzliche Suchergebnisse für „verschiedene Sichtweisen“
Google will künftig neue Perspektiven aufzeigen – und baut die Suchergebnisse aus. Künftig soll es unterhalb der Standard-Suchergebnisse ein neues Feld namens „Perspektiven“ geben, die verschiedene Sichtweisen zu einem Thema zulassen sollen. Die neue Box soll „Einblicke von einer Reihe von Journalisten, Experten und anderen relevanten Stimmen“ zeigen. Zusätzlich wird es einige weitere Neuheiten geben.
Neue Perspektiven für Suchende
In einem Blog-Beitrag zeigt Google ein GIF, das zeigt, wie etwa die Box für Perspektiven zu den Oscars aussehen soll. Es enthält Tweets von Mark Hamill und Jamie Lee Curtis sowie einige ausgewählte Artikel. Platziert sind die „Perspektiven“ offenbar unter den Top-Stories, also doch relativ prominent. Fraglich bleibt, wessen Meinungen eingeblendet werden – in Zeiten von Fake News und Co kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Google meint dazu, man habe sich verpflichtet, „maßgebliche und vertrauenswürdige Informationen zu liefern“. Dazu gibt es folgendes (von uns übersetztes) Statement:
Unsere Systeme identifizieren automatisch relevante Stimmen auf verschiedenen Plattformen, abhängig von der Suchanfrage. Diese Systeme berücksichtigen eine Reihe von Signalen, um festzustellen, ob ein Ergebnis hilfreich ist, einschließlich der Relevanz für die Geschichte, der Prominenz, der Sprache, der Aktualität, der Expertise und der Vertrauenswürdigkeit für das jeweilige Thema. Wie bei der Suche und den Nachrichten insgesamt sind unsere Systeme so konzipiert, dass sie hochwertige, zuverlässige Informationen im Perspektiven-Karussell anzeigen. Wenn wir feststellen, dass Inhalte gegen unsere Richtlinien verstoßen, überprüfen wir sie und entfernen sie gegebenenfalls aus den Suchfunktionen.
Google: Weitere neue Features & ein Fake-News-Fond
Wie gut das in der Praxis funktioniert, wird sich wohl erst zeigen. Laut dem Suchmaschinen-Riesen wird das „Perspektiven-Karussell“ „bald“ in den USA auf Englisch auf dem Desktop und auf dem Handy zu sehen sein, über einen Start des Features hierzulande gibt es noch keine Infos. Der Blogbeitrag verrät aber noch einige weitere kleinere Neuerungen: „About this result“ wird etwa weltweit ausgerollt und soll den Nutzer:innen dabei helfen, „Informationen zu bewerten und zu verstehen, woher sie stammen“. Auf Deutsch wird die Funktion wohl „Über das Ergebnis“ heißen und Informationen zur Artikelquelle liefern. Auch einen „Über den Autor“-Infokasten soll es künftig geben.
Und: Vergangenes Jahr rief Google gemeinsam mit YouTube einen „Global Fact Check Fund“ ins Leben. Dafür wurden dem „International Fact-Checking Network“ 13,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Dieser Fonds wird in den kommenden Tagen eröffnet. Der Fonds wird mehr als 130 Fact-Checking-Organisationen aus 65 Ländern und in über 80 Sprachen unterstützen. In Anknüpfung an unsere frühere Arbeit zur Bekämpfung von Fehlinformationen ist dies der größte Einzelzuschuss von Google und YouTube im Bereich der Faktenüberprüfung“, schreibt Google. Erst vor wenigen Tagen hat Google neue AI-Features für Docs und Gmail angekündigt (wir haben berichtet).
Bing bleibt auch mit 100 Mio. Usern nach OpenAI-Deal ein Zwerg neben Google