Innovation

Pneumo Planet baut aufblasbare Erdhäuser und schafft neuartigen Wohnraum

Da sich Privatpersonen erst an das neuartige Design gewöhnen müssen, damit dieses für ihr Eigenheim in Frage kommt, will sich Pneumo Planet zuerst auf B2B-Projekte im Tourismusbereich konzentrieren. © Pneumo Planet
Da sich Privatpersonen erst an das neuartige Design gewöhnen müssen, damit dieses für ihr Eigenheim in Frage kommt, will sich Pneumo Planet zuerst auf B2B-Projekte im Tourismusbereich konzentrieren. © Pneumo Planet
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

„Wir können jedes aufblasbare Objekt konstruieren und produzieren, das vorstellbar ist, sowie auch jenseits aller Vorstellungskraft“, so Thomas Herzig, Gründer von Pneumo Planet und Erfinder des Konzepts.

Das Startup hat ein „neuartiges modulares vorfabriziertes aufblasbares“ Erdhaus entworfen. Es handelt sich um ein Fertighaussystem, das aus einem Mondhabitatdesign abgeleitet wurde. Dabei soll keine Energie zum Heizen oder Kühlen benötigt werden sowie fast keine Ressourcen an Baumaterial verbraucht werden.

Startup Interviewer: Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Thomas Herzig: Pneumo Planet entwickelt ein neuartiges, modulares, vorfabriziertes, aufblasbares Erdhaus. Das Konzept basiert auf einem Design für ein Mondhabitat, das wir 2022 für die ESA entwickelt haben. Die modularen Räume bestehen aus ultraleichten, aufblasbaren Membranen, die von natürlichem Erdreich umgeben sind. Ein solches Gebäude benötigt nur minimale Ressourcen für Baumaterial, verbraucht nahezu keine Energie zum Heizen oder Kühlen, beansprucht kaum Grünfläche und ist etwa ein Drittel günstiger zu bauen als ein konventionelles Gebäude aus Ziegeln und Beton.

Ich selbst bin Architekt und seit 18 Jahren auf aufblasbare Membrankonstruktionen spezialisiert. Seit sechs Jahren beschäftige ich mich mit Weltraumarchitektur.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Aufblasbare Konstruktionen werden in Zukunft eine große Rolle für Habitate im Weltraum, auf dem Mond und Mars spielen, da ihr Transportgewicht und -volumen sehr gering sind. Mit vor Ort auffindbarem Regolith (Sand auf dem Mond oder Mars) wird das aufblasbare Gebäude einfach beschüttet, um es vor kosmischer Strahlung, Meteoriten und Kälte zu schützen.

Hinzu kommt die Nutzung von natürlichem Sonnenlicht als Energiequelle. Auf dieser Basis haben wir ein Mondhabitat für die ESA entwickelt. Dabei kam mir die Erkenntnis, dass die Kombination einer ultraleichten, aufblasbaren Gebäudehülle mit den thermischen Eigenschaften natürlichen Erdreichs und die Nutzung von Sonnenenergie auch auf der Erde sinnvoll ist.

Das Team von Pneumo Planet besteht aus Thomas Herzig, Daniil Zhilstov (Architekt), Norbert Kömle (Astrophysiker) und Aiko Herzig (Back Office). © Pneumo Planet
Das Team von Pneumo Planet besteht aus Thomas Herzig, Daniil Zhilstov (Architekt), Norbert Kömle (Astrophysiker) und Aiko Herzig (Back Office). © Pneumo Planet

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Aufblasbare Gebäude gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts, und (teilweise) unterirdische Behausungen wurden von Menschen seit Jahrtausenden und von vielen Tierarten seit Millionen von Jahren genutzt. Die Kombination dieser beiden Methoden ist jedoch völlig neu. Es gibt keine andere Baumethode, bei der beim Bau und der Nutzung weniger Ressourcen und Energie verbraucht werden. Zudem fügen sich Pneumo Planet-Gebäude diskret in die Naturlandschaft ein.

Welche Technologien setzt ihr ein?

Es handelt sich um eine pneumatische Membrankonstruktion, die nach unseren Plänen und Spezifikationen in Fabriken produziert werden kann, die normalerweise Schlauchboote oder andere aufblasbare Produkte verschweißen und vernähen. Neu für unser Produkt ist jedoch die Anwendung und das Design, das 2024 patentiert wurde.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Wir möchten mit unserer Lösung jede:n ansprechen, der ein neues Eigenheim im Grünen bauen möchte. Da es sich jedoch um ein sehr neuartiges Design und eine neuartige Technologie handelt, müssen sich unsere Kunden erst daran gewöhnen und Misstrauen abbauen. Daher werden wir zunächst B2B-Projekte im Tourismusbereich (besondere Ferienhäuser zum Mieten), Spezialanwendungen in Naturschutzgebieten und für besonders avantgardistisch eingestellte Kunden anbieten. Später ergibt sich jedoch ein riesiger globaler Markt.

So könnte die Inneneinrichtung in den aufblasbaren Erdhäusern gestaltet werden. @ Pneumo Planet
So könnte die Inneneinrichtung in den aufblasbaren Erdhäusern gestaltet werden. @ Pneumo Planet

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investor:innen?

Wir haben eine ESA-BIC-Förderung erhalten, die es uns ermöglicht, im Sommer 2025 einen kleinen Prototypen, bestehend aus einem Raum und einer Luftschleuse, auf unserem Grundstück in Niederösterreich zu errichten. Sobald der Prototyp bereit für Präsentationen ist, werden wir potenzielle Investor:innen kontaktieren.

Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Vorerst finanzieren wir uns durch Förderungen und Querfinanzierung, die aus meinen weiteren geschäftlichen Tätigkeiten stammen. Wir benötigen jedoch noch weitere Förderungen oder Venture Capital, um die technische Entwicklung abzuschließen.

Eventuell können wir bereits jetzt diverse Pilotprojekte umsetzen, die zwar technisch ähnlich sind, aber noch nicht alle geplanten Funktionen bieten. Diese Projekte könnten dennoch bereits Umsätze generieren.

Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Zunächst werden wir den Prototypen in seiner ersten Ausbaustufe errichten. Danach wollen wir weitere Fördermittel und/oder Venture Capital akquirieren. Damit ist geplant, weitere Ausbaustufen des Prototyps, wie etwa Sanitärräume und andere Raummodule zu realisieren und die technische Entwicklung vollenden.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Du musst von einer Idee inspiriert sein, von der du überzeugt bist – und sie muss auch andere überzeugen. Sei offen für jede Form der Kritik, selbst wenn sie dir für deine geliebte Idee unangebracht erscheint. Fakt ist, auch potenzielle Kund:innen und Geldgeber:innen werden deine Idee kritisieren, auch wenn dir das Feedback teilweise unangebracht vorkommen mag. Nutze jede Kritik als Gelegenheit, dein Projekt zu verbessern und seine Vorzüge besser zu kommunizieren. Nimm jede Kritik ernst, aber lass dich dadurch nicht verunsichern.

Du hast ein Ziel, und davon kann dich niemand abbringen. Du wirst Rückschläge und Misserfolge erleben, aber das sind Gelegenheiten, deine Strategie zu verbessern. Sei flexibel, deine Strategie und deinen Zeitplan anzupassen, aber bleibe stets auf dein Ziel fokussiert. Lerne, sowohl Erfolge als auch Misserfolge mit innerer Ruhe hinzunehmen. Letztlich solltest du selbst wissen, ob deine Idee und deine Arbeit gut sind. Diese Gewissheit kann dir niemand anders geben – und niemand anders kann sie dir nehmen.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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