Selbsthilfe

Pocketcoach: Anti-Stress-App aus Wien von deutschen Krankenkassen zertifiziert

Manuel Kraus und Philipp Omenitsch von Pocketcoach. © Pocketcoach
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Das Wiener Startup Pocketcoach ist mit seiner Selbsthilfe-App gegen Angst- und Stresszustände bereits seit mehreren Jahren unterwegs – und scheint jetzt seinen Markt gefunden zu haben. Denn seit 1. August ist die App, für deren Nutzung man 100 Euro pro Jahr bezahlt, von deutschen Krankenkassen als Präventionsmaßnahme zertifiziert. Das bedeutet auch, dass die Krankenkassen alles oder den Großteil der Nutzungsgebühr übernehmen.

Pocketcoach vermittelt in kurzen Lerneinheiten Wissen für ein Leben mit weniger Sorgen und Stress und fokussierte mit einem Chatbot zuerst auf den US-Markt (Trending Topics berichtete). Doch über die Jahre hat das Gründerduo Manuel Kraus und Philipp Omenitsch die App immer mehr erweitert – und mit Deutschland nun einen guten Markt gefunden. Denn die Zentrale Prüfstelle Prävention hat Pocketcoach bzw. einen in der App erhältlichen, 8-wöchigen Kurs, als Präventionsmaßnahme gegen Stress zertifiziert. Wenn auch nicht alle, so übernehmen doch sehr deutsche Krankenkassen die Kosten für diesen Kurs.

Pocketcoach: Wiener Chatbot-Macher wollen bei Angst und Stress helfen

Leider nicht in Österreich

„Nutzer bezahlen für den Kurs, bekommen dann das Geld erstattet und erhalten nach dem Kursabschluss auch Zugang zum Rest der App für ein Jahr. In Deutschland müssen die Krankenkassen in Prävention investieren und haben dafür eine Institution geschaffen, die Präventionsangebote zertifiziert“, so Kraus zu Trending Topics. „In Österreich gibts so eine Zertifizierung leider nicht.“ Zwar sei man in Kontakt mit Versicherungen und Krankenkassen gewesen, doch daraus hätte sich nichts ergeben. Insofern müssen Nutzer in Österreich die Kosten für die Kurs-App selbst bestreiten.

Für Pocketcoach, das über die Jahre etwa 400.000 Euro von Business Angels bzw. Forschungsförderung erhalten hat, ist nun das große Nachbarland im Fokus. „Das Spinlab hilft uns jetzt vor allem in Hinblick auf Markterschließung in Deutschland“, so Kraus. Der Startup-Accelerator der Handelshochschule Leipzig, in den Pocketcoach aufgenommen wurde, ist für die Österreicher das Sprungbrett in den neuen Markt.

Pocketcoach bietet seinen Nutzern etwa 400 Übungseinheiten, die man in täglichen fünf- bis zehnminütigen Sessions am Smartphone absolvieren kann. Sie sollen Verhaltensmuster in Bezug auf Stress besser verstehen helfen und wurden mit Hilfe von Therapeuten entwickelt. Ziel für Nutzer ist, im Alltag besser mit ihren Ängsten und Stresssituationen umgehen zu können.

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