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Polar Night Energy: Finnisches Startup speichert Energie im Sand

© Polar Night Energy
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Alles, bloß kein Gas, Öl oder Kohle aus Russland. Auf der Suche nach alternativen Energiequellen ist uns mittlerweile jedes Mittel recht, um unabhängiger von dem Despoten aus dem Kreml zu werden. Umso mehr Aufmerksamkeit bekommen dieser Tage deswegen auch Energie-Startups, die mit neuen Ideen für die Erzeugung und Speicherung von Energie aufzeigen.

Polar Night Energy aus Finnland zu Beispiel. Das Startup rund um Mitgründer und CEO Tommi Eronen und CTO Markku Ylönen hat es geschafft, aus Sand eine Batterie für überschüssige Energie aus Wind- oder Solarkraft zu machen. Dass Sand ziemlich heiß werden kann, wissen alle, die schon mal barfuß über einen Strand gelaufen sind. Dass Sand Hitze auch sehr lange speichern kann, weniger. Diese Eigenschaft macht sich das finnische Startup nun zu nutze.

Dazu werden mehr als hundert Tonnen an Sand in gut isolierte Stahl-Zylinder, die etwa sieben Meter hoch sind, eingefüllt. Dann kommt überschüssige Energie aus Windkraftanlagen oder Solarfarmen ins Spiel. Diese produzieren zu Spitzenzeiten mehr Strom, als die angeschlossenen Haushalte bzw. Unternehmen brauchen. Dieser Strom kann entweder in Batterien gespeichert oder in Wasserstoff umgewandelt werden – oder im Falle von Polar Night Energy dazu genutzt werden, um den Sand zu erhitzen. Der Sand soll monatelang heiß bleiben, heißt es.

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Sand wird immer knapperes Gut

Die „Sand-Batterie“ des Startups kann in der aktuell in Betrieb genommenen Anlage auf 500 bis 600 Grad Celsius erhitzt werden. Und diese Hitze kann dann bei Bedarf wie etwa auch bei der Fernwärme an Haushalte abgegeben werden. Im Falle von Polar Night Energy wird die Sand-Energie in der Kleinstadt Kankaanpää mit etwa 12.700 Einwohner:innen im Westen Finnlands eingesetzt. In künftigen Modellen soll der Sand sogar auf bis zu 1.000 Grad erhitzt werden können.

Aktuell wird die Sand-Fernwärme dazu genutzt, um Häuser, Büros, Fabriken und das öffentliche Schwimmbad zu heizen. Die Hitzebatterie hat dem Startup zufolge 100 kW an Energie und eine Speicherkapazität von 8 MWh. Nun bleibt abzuwarten, wie groß der Ausbau des Startups voranschreiten kann. Sand ist ein immer knapperes Gut, dessen Preis steigt, weil er für Beton gebraucht wird.

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