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Polkadot: Was Ethereum (noch) nicht kann, soll der neue Star der Krypto-Welt können

© Polkadot
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Wer die Charts der größten Kryptowährungen der Welt regelmäßig begutachtet, konnte dieses Jahr schon einige Aufsteiger beobachten – Chainlink, Crypto.com oder Tezos haben es dieses Jahr allesamt (zeitweise) unter die Top 10 der Cryptocurrencies mit den größten Marktkapitalisierungen geschafft. Nun gibt es einen neuen Star in der Welt der Coins, Tokens und Blockchains: Polkadot rund um den Ethereum-Mitgründer Gavin Wood.

Das Projekt Polkadot, dass im Oktober 2017 mitten im ersten großen Bitcoin-Hype bei einem ICO satte 144 Millionen Dollar eingenommen hat, kommt 2020 so richtig in die Gänge. Vor kurzem haben jene, die bei dem Token Sale Ethereum eingezahlt haben, ihre DOT-Token bekommen, und große Exchanges wie Binance, Huobi, OKEx oder Kraken haben begonnen, die neuen Krypto-Assets traden zu lassen.

Dann hat auch CoinMarketCap begonnen, die neuen DOT-Token zu listen – mit dem wundersamen Effekt, dass Polkadot die Charts ordentlich aufgemischt hat. DOT wird derzeit bei etwa 4,70 Dollar gehandelt – bei etwa 850 Millionen Token im Umlauf ist die Marktkapitalisierung auf etwa vier Milliarden Dollar berechnet worden – was Polkadot im Handumdrehen zu einem der gewichtigsten Blockchain-Projekten macht.

Ethereum-Mitgründer als Kopf des Projekts

Hinter Polkadot steckt zum einen die in der Schweiz eingerichtete Web3 Foundation, zum anderen aber drei ziemlich interessante Gründer. Kopf des Projekts ist niemand geringerer als Gavin Wood, der früher als CTO und Mitgründer von Ethereum unterwegs war. Im zur Seite steht Robert Habermeier, der die bei jungen Gründer heiß begehrte Thiel Fellowship (ein Stipendium von 100.000 Dollar) von Starinvestor und Trump-Unterstützer Peter Thiel bekommen hat. Der Dritte im Bunde: Blockchain-Profi Peter Czaban.

Ethereum-Mitgründer Gavin Wood. © TEDx Vienna
Ethereum-Mitgründer und Polkadot-Mastermind Gavin Wood. © TEDx Vienna

Was ist nun das Ziel von Polkadot? Wie gewohnt bei Blockchain-Projekten wird die ganz große Internet-Revolution versprochen. „Polkadot wird ein vollständig dezentralisiertes Web ermöglichen, in dem die Benutzer die Kontrolle haben“, versprechen die Gründer, die viel zwischen Berlin und dem Crypto-Valley Zug in der Schweiz arbeiten. Der Hauptzweck ist, dass unterschiedlichste Blockchains (private sowie öffentliche oder jene von Unternehmen) miteinander über eine Multi-Chain miteinander verbunden werden können. Und eh klar: Anwendungsgebiete sind sämtliche gehypten Trends von DeFi (Decentralized Finance) über IoT (Internet of Things) bis hin zu Smart Contracts.

Wood, das wurde auch im Interview mit Trending Topics klar, ist kein großer Fan von Mittelsmännern. Banken, Versicherungen, Telcos, ja vielleicht sogar Behörden – die könne man alle abschaffen und Verträge zwischen Menschen stattdessen in die Blockchain schreiben. „Less Trust, more Truth“ steht auf den Kappen und T-Shirts der Polkadot-Anhänger. Vertrauen, die Basis der Wirtschaft, könne mit Blockchains automatisiert werden.

Es besser machen als Ethereum

Nur gibt es da ein Problem, meint Wood. Bitcoin und Ethereum und andere Blockchains würden isoliert für sich stehen, und deswegen bräuchte man eben ein weitere System, das eine Brücke zwischen ihnen bildet – eben Polkadot. Wie der Name schon sagt: Polkadot meint „Tupfenmuster“, und so soll die Multichain die vielen verschiedenen Punkte der Blockchain-Welt miteinander vernetzen.

Was Polkadot aber auch ist: Das Projekt ist auch aus der Enttäuschung heraus entstanden, dass Ethereum sich seit vielen Jahren nicht verändert hat. Nach wie vor werkt die Blockchain nach stromhungrigem „Proof of Work“-Consensus, und die wenigen Transaktionen pro Sekunden, die Ethereum schafft, hat die Preise für Entwickler in die Höhe getrieben. Immerhin: Ethereum 2.0 soll mit dem Wechsel auf Proof of Stake (PoS) und Sharding (die Zersplitterung der Haupt-Chain in viele Seiten-Chains) diese Probleme lösen.

Insofern ist es wichtig für Polkadot, 2020 in die Gänge zu kommen. Immerhin bemängelte Wood schon im Herbst 2016, dass bei Ethereum nichts weitergehe. 2017 kam dann der ICO, kurz darauf ein herber Rückschlag. Im November 2017 wurde bekannt, dass Ether im damaligen Wert von umgerechnet rund 156 Millionen Euro aus den MultiSig-Wallets von Parity (Woods Firma) eingefroren wurden. Das waren die ETH, die Nutzer bei dem ICO eingezahlt hatten (Trending Topics berichtete). Seither musste Woods Truppe viel Zeit und Mühe investieren, um die Sicherheit ihrer Software und das Vertrauen der Nutzer zurück zu gewinnen.

Nun muss das Polkadot-Projekt aber vor allem eines beweisen: sich nicht von Ethereum überholen lassen.

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