Polygon Labs dementiert nicht, dass MATIC-Token Wertpapiere sind
Die Klagen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Binance und Coinbase haben der Krypto-Welt einen harten Schlag verpasst – am Wochenende purzelten wieder einmal die Preise. Besonders hart getroffen hat es die drei Krypto-Token ADA, SOL und MATIC – also die Token von Solana, Cardano und Polygon. Denn gerade diesen drei Krypto-Assets wird von der SEC vorgeworfen, Wertpapiere zu sein.
Während nun sowohl die Solana Foundation als auch Input Output, also die Entwickler-Firma hinter Cardano, abgestritten haben, dass SOL bzw. ADA Wertpapiere sind, ist man bei Polygon Labs vorsichtiger. „Wir sind stolz auf die Geschichte des Polygon-Netzwerks – entwickelt außerhalb der USA, eingesetzt außerhalb der USA und bis heute auf die globale Gemeinschaft konzentriert, die das Netzwerk unterstützt. MATIC war vom ersten Tag an ein notwendiger Bestandteil der Polygon-Technologie, um die Sicherheit des Netzwerks zu gewährleisten – und das ist es bis heute“, heißt es in einem Statement. „Angesichts unseres Schwerpunkts auf der Netzwerksicherheit haben wir sichergestellt, dass die MATIC einem breiten Personenkreis zur Verfügung steht, aber nur mit Maßnahmen, die zu keinem Zeitpunkt auf die USA abzielten.“
Damit distanziert sich Polygon Labs, das von einem indischen Entwickler-Team gestartet wurde, zwar davon, dass man aktiv am US-Markt vertreten war und dass man außerhalb der USA entwickelt hätte; doch ein Dementi, dass der MATIC-Token kein Wertpapier ist und möglicherweise illegal am US-Markt zu haben ist, ist das keines. Auf die Wertpapier-Thematik („Securities“) geht man bei Polygon Labs gar nicht näher ein – obwohl das ja die Kernfrage ist.
Die große Frage, die die SEC-Klagen aufgeworfen haben, ist eben, ob bestimmte Token nicht einfach nur Commodities (Rohstoffe) oder Utilities (z.B. Gutscheine für Blockchain-Leistungen) sind, sondern vielmehr Securities (Wertpapiere wie z.B. Aktien). Würde das so gelten, dann wären bestimmte Token wie Aktien oder Anteilsscheine von Unternehmen zu behandeln, und hätten von der SEC zugelassen werden müssen, bevor sie bei Binance, Coinbase und Co. gehandelt werden dürfen.
Polygon Labs gibt sich zwar einen dezentralen Anstrich. Doch Polygon Labs, der Anbieter der Layer-2-Lösung für Ethereum, hat etwa 2022 ein massives Investment von 450 Mio. Dollar aufgenommen, und zwar von bekannten VCs wie Sequoia, Tiger Global, SoftBank oder Galaxy Digital. Die Investoren haben 2022 im Gegenzug MATIC-Token für ihr Geld erhalten. Das ist nun einer der Gründe, warum die SEC diese Token als Wertpapiere einstufen will.
Polygon: Investor:innen-Rennen ums Web3 bringt neues Krypto-Unicorn