Illegale Videos: Pornhub löscht übers Wochenende plötzlich Millionen Clips
Nachdem es bereits seit vielen Jahren Kritik an dem Unternehmen Mindgeek gibt, das hinter Pronoseiten wie Pornhub steht, geht es jetzt Schlag auf Schlag. Erst am Freitag ist bekannt geworden, dass Mastercard und Visa sich dazu entschieden haben, die Geschäftsbeziehungen mit Mindgeek zu beenden – und haben der teilweise kostenpflichtigen Webseite damit den wichtigsten Geldhahn zugedreht, nämlich Kreditkartenzahlungen.
Der Grund: Nach einem Bericht der New York Times über illegale Inhalte auf der Webseite (Kindesmissbrauch und nicht-einvernehmlicher sexueller Gewalt) haben die Kreditkartenanbieter evaluiert, ob sie so noch Geschäft machen wollen – und sind zu dem Schluss gekommen: nein, eigentlich nicht. Pornhub hat dann reagiert und die Upload-Funktion stark eingeschränkt. Diese ist eigentlich für Amateure gedacht, die ihre Clips bei Pornhub veröffentlichen können, um dann mit Werbung drumherum Geld zu verdienen (oder einfach nur ihrem Exhibitionismus zu frönen).
TraffickingHub initiiert Kampagne
Doch diese Upload-Funktion dürfte das Einfallstor für viele illegale Videos gewesen sein, die dann von der Öffentlichkeit beanstandet wurden. Um sich dieser Inhalte zu entledigen, hat Pornhub-Betreiber Geekmind über das Wochenende nun offenbar Millionen an Videos löschen lassen. Waren es vor dem Wochenende noch 13,5 Millionen Videos auf der Plattform, sind es heute, Montag, viel weniger. Die Suchleiste zeigt zur Zeit an, dass in nur etwa drei Millionen Clips gestöbert werden kann. Motherboard berichtet, dass sich diese Zahl laufend ändert und zwischen 4,7 und 7,2 Millionen pendelte.
Eine Online-Petition unter dem Namen TraffickingHub rund um Initiatorin Laila Mickelwait hat auf Fälle von Sexhandel und Kindervergewaltigungs-Filmen auf sich aufmerksam gemacht und fordert seit längerem die Abschaltung der Pornoseite. „Es gibt bereits Beweise und die Besitzer von Pornhub tun nichts dagegen. Es ist an der Zeit, diese Grausamkeit zu beenden und Pornhub zu schließen, sowie die dahinter stehenden Führungskräfte zur Rechenschaft zu ziehen“, so Mickelwait. Nun ist sie mit ihrer Kampagne ihrem Ziel näher gekommen.