Pornhub versucht nach Finanzblockade auf Crypto auszuweichen
Die Blockade von Payments per Kreditkarte hat die Pornoseite Pornhub sowie ihren kanadischen Eigentümer Mindgeek hart getroffen. Nachdem widerwärtige illegale Inhalte (Kindesmissbrauch und nicht-einvernehmlicher sexueller Gewalt) auf der weltgrößten Webseite für „Adult Entertainment“ auftauchten, haben Visa und Mastercard beschlossen, die Geschäftsbeziehungen zu Pornhub zu beenden. Die Folge: Für die kostenpflichtigen Premium-Inhalte kann die Webseite nun keine Kreditkartenzahlungen mehr anbieten.
Nun versuchen die Betreiber, die nicht unwichtige Erlösquelle aufrecht zu erhalten – und zwar mit Hilfe von Kryptowährungen. Nicht für alle Nutzer bereits sichtbar, will es die Webseite ermöglichen, die Gebühren (zwischen 8 und 10 Dollar pro Monat) nun per Bitcoin und Co bezahlen zu lassen. Insgesamt sollen einem Bericht zufolge 13 verschiedene Crypto-Assets (u.a. Bitcoin, Ethereum, Dash, Litecoin, Monero Tether, Tron, Verge und ZCash) angenommen werden.
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Crypto-Payments seit 2018
Das ist nicht der erste Versuch von Mindgeek, Payments über Kryptowährungen abzuwickeln. Im April 2018 bereits, also nach dem ersten großen Krypto-Hype, hat Pornhub damit begonnen, Verge (XVG) als Zahlungsmittel anzubieten. Später folgte dann Tron (TRX), im September 2020 sind dann auch Bitcoin und Litecoin (LTC) dazu gekommen. Nun wird das Portfolio eben auf 13 verschiedene Assets ausgeweitet. Über die Nutzung und die Popularität von Crypto-Payments ist allerdings nichts bekannt.
Ob Nutzer nun zu Kryptowährungen greifen, um sich Zugriff auf die Premium-Inhalte zu kaufen, bleibt abzuwarten. Pornhub hat jedenfalls nach dem Start der Finanzblockade am Freitag über das Wochenende Millionen an Videos gelöscht, die offenbar zuvor von Amateuren hochgeladen wurden. Ob das Visa und Mastercard zufrieden stellt und sie die Blockade aufheben, bleibt abzuwarten.
Für das Image von Kryptowährungen ist der Schachzug nicht unbedingt optimal. Die Vorwürfe gegen Pornhub sind schwer. So tauchten 58 Sexvideos mit einem 15-jährigen Mädchen aus Florida auf der Webseite auf, das zuvor vermisst gemeldet wurde. Die Aktivistin Laila Mickelwait hat mit der Initiative TraffickingHub u.a. auch deswegen eine große Online-Kampagne gestartet – mit dem Ziel, dass Pornhub abgedreht wird.
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