Porsche und Bosch beteiligen sich an Batterie-Recycling-Unternehmen Cylib
Das junge Batterie-Recycling-Unternehmen Cylib aus Aachen wird als eine der vielversprechendsten Deep-Tech-Initiativen Deutschlands gehandelt. In seiner Serie-A-Finanzierungsrunde konnte Cylib bisher die umfangreichste Investition für ein europäisches Unternehmen in diesem Sektor sichern. Dies gab Cylib, das erst vor knapp zwei Jahren gegründet wurde, am Mittwoch bekannt.
Eine Investorengruppe, zu der auch die Risikokapitalbereiche von Bosch und Porsche gehören, steuerte insgesamt 55 Millionen Euro bei. Diesen Finanzierungsschub wird Cylib nutzen, um seinen Recyclingprozess für Lithium-Ionen-Batterien auf industrielle Ebene zu bringen.
90 Prozent Rückgewinnung
Das Startup, gegründet von Gideon und Lilian Schwich und Paul Sabarny, hat eine Methode entwickelt, um die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Batterien zu verbessern. Ihr Verfahren zielt darauf ab, nicht nur ausgediente Batterien, sondern auch Produktionsabfälle der Batteriehersteller zu recyceln. Mit einem effizienten Prozess, der weniger Energie und Chemikalien verbrauchen soll als herkömmliche Methoden, kann Cylib mehr als 90 Prozent der in einer Batterie enthaltenen Elemente zurückgewinnen.
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Cylib: Deep-Tech-Hoffnung in Deutschland
Das deutsche Startup ist ein aufstrebender Stern in der boomenden Deep-Tech-Szene des Landes. Fast acht Jahren intensive Forschung an der RWTH Aachen durch Werkstoffingenieurin Lilian Schwich bilden die Grundlage für die Entwicklung der Cylib-Technologie.
Seit der Gründung vor knapp zwei Jahren hat Cylib bereits große Fortschritte gemacht. Mit einem ersten Investitionsschub von 12 Millionen Euro aus einer früheren Finanzierungsrunde konnte Cylib im vergangenen Herbst bereits eine Pilotanlage in Betrieb nehmen. Die zusätzlichen Mittel aus der Series A-Finanzierungsrunde werden nun dazu genutzt, den Recyclingprozess auf industrielle Maßstäbe zu skalieren und das bestehende 60-köpfige Team weiter auszubauen.
Cylibs Technologie verspricht nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern auch eine Sicherung der Rohstoffversorgung, indem wertvolle Materialien aus Elektroauto-Batterien wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
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