Presono: Millionenschwerer Media-Deal für die Linzer Präsentations-Software
Gut Ding braucht Weile. Gedreht wurde im Oktober 2019, ausgestrahlt im Februar 2020 bei „2 Minuten 2 Millionen“, unterschrieben dann schließlich im Juli. Der Deal zwischen dem Linzer Startup presono und Seven Ventures Austria, dem Venture-Zweig der ProSiebenSat.1 PULS 4 Gruppe in Österreich, ist nun endlich unterzeichnet. Bis zuletzt soll es eine intensive Verhandlungsphase gegeben haben, außerdem hat auch die Corona-Krise für Verzögerungen gesorgt.
Der Deal sieht ein Mediavolumen von bis zu zwei Millionen Euro vor, Seven Ventures Austria erhält im Gegenzug eine Beteiligung an dem Linzer Unternehmen von etwas weniger als zehn Prozent. Medialeistung ist in Tranchen abrufbar, im Zuge einer nächsten Investmentrunde wird dann auch genau bestimmt, wie viele Anteile Seven Ventures Austria am Startup erhält.
presono wurde 2015 von Hannes Freudenthaler, Martin Behrens und Martin Luftensteiner in Linz gegründet und bietet online Präsentations-Software als Alternative zu Powerpoint und Co an. War man bisher eher auf Unternehmenskunden fokussiert, will die Firma nun vor allem Privatkunden via TV-Werbung ansprechen. Dazu gibt es ein neues Freemium-Modell, dass Nutzer die eingeschränkte Nutzung der Software kostenlos ermöglicht, wer mehr Funktionen braucht, bezahlt eine monatliche Gebühr.
TV-Werbung soll Bekanntheit pushen
Dass Business-Software mit TV-Werbung gepusht werden soll, ist auf den ersten Blick eher ungewöhnlich, auf den zweiten aber dann gar nicht so seltsam. „Unser Ziel ist es, presono so bekannt zu machen wie Jimdo, das Baukastensystem für Webseiten. Zusätzlich zum bestehenden B2B-Segment werden wir durch unsere TV-Reichweite den neuen Ansatz von presono, Endkunden anzusprechen, optimal unterstützen“, sagt Daniel Zech, Leiter von SevenVentures Austria. „Mit dem Top-Gründerteam, der presono-Software als USP und dem skalierbaren Geschäftsmodell sehen wir großes Potential auf weiteres Wachstum.“
Die TV-Kampagne soll im Herbst starten, mit ihr will man Lehrende, Einzelunternehmer, kleine Teams Firmen oder Studierende ansprechen, die eine Online-Lösung für Präsentationen suchen. Die Software kann im Browser oder in Apps genutzt werden und soll vor allem bei Management des Content (Bilder, etc.) über eine zentrale Datenverwaltung besonders hilfreich sein. „Täglich werden mehr als 30 Millionen Präsentationen gehalten. Das Potential unseres Tools ist daher entsprechend groß“, so CEO Martin Behrens. Der Media-Deal sei außerdem an eine weitere große Investment-Runde gekoppelt. Nun soll die Bekanntheit der Präsentationssoftware und der Ausbau der Selfservice-Version vorangetrieben werden.
Disclaimer: ProSiebenSat.1 PULS 4 ist auch Investor von Trending Topics.